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  • Yasmine
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  • ... ... ... ... Verdammte Selbstzweifel. Ich will allein sein, aber auch nicht. Ich will keine Freunde haben, aber doch schon. Ich will jedem Angst einjagen, aber auch nicht. Ich will Aufmerksamkeit, aber auch nicht. Ich will irgendwas Gutes, es soll mich nur nicht verschlingen. Ich will etwas tun, um in der Öffentlichkeit zu sein, allein da draußen zu stehen und zu sehen, wie mir applaudiert wird... bekomme ich doch nicht. Ich wünsche mir, mein Leben wäre anders verlaufen, aber auch nicht. Später will ich alleine leben, jedoch auch nicht. Ich will und ich will nicht. Warten. Und warten.
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  • ... ... ... ... Verdammte Selbstzweifel. Ich will allein sein, aber auch nicht. Ich will keine Freunde haben, aber doch schon. Ich will jedem Angst einjagen, aber auch nicht. Ich will Aufmerksamkeit, aber auch nicht. Ich will irgendwas Gutes, es soll mich nur nicht verschlingen. Ich will etwas tun, um in der Öffentlichkeit zu sein, allein da draußen zu stehen und zu sehen, wie mir applaudiert wird... bekomme ich doch nicht. Ich wünsche mir, mein Leben wäre anders verlaufen, aber auch nicht. Später will ich alleine leben, jedoch auch nicht. Ich will und ich will nicht. Der Hintergedanke dabei ist einfach, dass ich gar nichts erreicht habe und einfach nur wenigen geholfen habe, was natürlich keine Auswirkungen auf mein weiteres Leben hatte, denn tue Menschen nie Gutes, dann bekommst du kein Böses zurück. Und so wollte ich ein Mörder werden, willenlos Menschen, Unschuldige und Schuldige, umbringen, bluten lassen, selbst in der Zelle sitzen und warten. Warten. Und warten. Ich habe mich an Zeiten erinnert. An Zeiten, wo ich bekannt war, im Fernsehen das erste Newsthema war, geschimpft von Familienmitgliedern der toten Menschen. Aufmerksamkeitssucht. Und dann, nach drei Jahren Haft kam ich nach draußen, in die Welt, die immer noch verseucht war von jenen Menschen, die einmal da waren und mich ignorierten. Psychische Aufmerksamkeitssucht. Und da ging ich, fragte nach dem Weg, ging an einem alt bekannten Haus vorbei, wo mal meine Freundin lebte. Eine Freundin, selbst kannte ich sie nicht in- und auswendig, hat auch keinen Wert mehr gehabt, brauchte ich nie alles zu wissen, doch trat sie damals immer vor mich und tat Sachen für mich, um die ich nicht einmal bat zu tun zu helfen. Widerspricht meinem Tun. Widerspricht mir selbst. Und ich erinnerte mich noch ganz genau, wie ich ihr sagte, dass es mich aufregt. Sie vergaß. Und da war es wieder. Das Blut, in dem ich sooft meine Hände gebadet hatte, das Blut derer Menschen, die mich nie hörten, nie bemerkten. Meine Spuren hatte ich schon lange zuvor angefangen nicht mehr zu verstecken, hinterließ doch auch noch extra überall meine fettigen Fingerabdrücke, meiner von Wut durchnässten und blutverschmierten Hände. Derweilen war ich im Bad angekommen. Durch den Spiegel betrachtete ich mein Gesicht. Die Spitzen meiner langen blonden Haare hatte ich in das Blut getaucht, mein Pony hing mir in die Augen, die mich voller Wuttränen erfüllt, sandfarben anstarrten. Da schaute ich hinab auf das Messer in meiner Hand, mit dem Blut meiner Mitmenschen durchrötet, glänzend scharf, wie es einfach alles leicht zerfleischte, fein, wunderschön. Da selbst erfüllte ich mir meinen innerlichsten Kindestraum, mit Sorgfalt, und Schmerz. Ich stach es mir. So konnte man doch immer fröhlich sein, wenn du das gesehen hättest, wie sich meine Augen zwar weiter mit Tränen füllten, jedoch erfüllte mich sobald auch das sinnliche laute Lachen, erfüllte gar mein Herz mit tiefster Freude. So saß ich auch bald im Zimmer der Psychiatrie. Verrücktheit. Mit einem weißen Verband um die untere Hälfte meines Gesichts gewickelt, aber ich war erfüllt von der Freude und es würde immer so bleiben. Wieder in den News. Mord. Und Verunstaltung. Wieder diese Aufmerksamkeit. Es hat etwas Gutes. Es hat. Mein Gesicht verunstaltet durch meine eigenen Stiche, doch zu perfekt, um es als Hässlichkeit zu betrachten. Dieses Grinsen, die Wunden, die meine Mundwinkel bis durch die Backen verlängern, dies wird meine ewige Fröhlichkeit ausdrücken. Die News warnen vor mir, ich werde gefürchtet, dennoch respektiert, wenn ich sage, dann wird es getan. War es nicht das, was ich wollte? Ich bin allein, war es nicht das, was ich wollte? Habe ich nicht die richtigen Sachen getan, damit es mir endlich gut geht? Selbstsucht? Aufmerksamkeitssucht? Verrücktheit? Oh bitte, ich bin nicht die Einzige, das was ich getan habe ist nur einen winzig, winzig, kleinen Teil der Menschheit auslöschen, doch meine Opfer waren gewählt schlechte Menschen. Ich habe Recht getan! Ich werde auch weiter Recht tun! Sehnt sich nicht jeder nach irgendwas, was er nicht hat? ~Yasmine Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Geisteskrankheit Kategorie:Mord