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  • Das Mitternachtsspiel
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  • Es ist ein kalter Herbstabend und ich bin alleine zu Hause. Meine Eltern sind übers Wochenende weggefahren und kommen erst sonntagabends wieder zurück. Also setze ich mich aufs Sofa und überlege was ich machen könnte. Da mir nichts einfällt schnappe ich mir die Fernbedienung, kuschle mich in eine Decke und schaue Fern. In diesem Moment bin ich völlig zufrieden mit meinem Leben und ich ziehe mir verschiedene Serien rein, bis es draussen stockdunkel ist. Man hört nur noch den Regen stürmisch an das Fenster peitschen, doch ich merke nichts davon. Erst als der Fernseher plötzlich keinen Empfang mehr hat, werden die nächtlichen Geräusche stechend laut. Ich schlucke, bestimmt liegt es am Sturm. Um mich abzulenken durchstöbere ich mit meinem Handy YouTube. Ich checke meine Lieblingsyoutuber ab un
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  • Es ist ein kalter Herbstabend und ich bin alleine zu Hause. Meine Eltern sind übers Wochenende weggefahren und kommen erst sonntagabends wieder zurück. Also setze ich mich aufs Sofa und überlege was ich machen könnte. Da mir nichts einfällt schnappe ich mir die Fernbedienung, kuschle mich in eine Decke und schaue Fern. In diesem Moment bin ich völlig zufrieden mit meinem Leben und ich ziehe mir verschiedene Serien rein, bis es draussen stockdunkel ist. Man hört nur noch den Regen stürmisch an das Fenster peitschen, doch ich merke nichts davon. Erst als der Fernseher plötzlich keinen Empfang mehr hat, werden die nächtlichen Geräusche stechend laut. Ich schlucke, bestimmt liegt es am Sturm. Um mich abzulenken durchstöbere ich mit meinem Handy YouTube. Ich checke meine Lieblingsyoutuber ab und stosse plötzlich auf ein Video, das meine Interesse weckt. Es geht um paranormale Spiele. Eins davon gefällt mir besonders. Es heisst: Mitternachtsspiel Der Anleitung zu Folge bräuchte man dazu bloss eine Kerze, ein Stück Papier, Streichhölzer und Salz. Es sind keine besonderen Sachen und wir haben natürlich alles im Haus. Aber ich habe irgendwie Angst vor dem, was passieren könnte. Schliesslich werde ich von einem der Kommentare dazu bewegt: Ausprobieren wird es sowieso keiner ;) Schreibe deinen vollen Namen auf das Stück Papier. Tropfe dann mind. einen Tropfen deines Blutes auf das Papier und lass es einziehen. Schalte alle Lichter in deinem Haus aus. Gehe zu deiner Haustür und lege das Stück Papier vor die Tür. Nimm die Kerze und zünde sie an. Stelle sie auf das Papier. Klopfe jetzt 22 mal an die Tür. Das Klopfen muss genau um 00:00 vollendet sein. Öffne anschliessend die Tür, blase die Kerze aus, nimm sie und schliesse die Tür wieder. Nun hast du dem Mitternachtsmann die Erlaubnis gegeben, dein Haus zu betreten. Zünde die Kerze jetzt sofort wieder an, dann beginnt das Spiel. Du musst in deinem komplett dunklen Haus herumschleichen, dies nur mit einer Kerze in der Hand. Dein Ziel ist es den Mitternachtsman um jeden Preis zu meiden. Wenn deine Kerze ausgeht ist der Mitternachtsmann in der Nähe. Du hast 10 Sekunden um deine Kerze wieder anzuzünden. Wenn du dies nicht schaffen solltest, musst du sofort einen Kreis aus Salz um dich ziehen. Ansonsten wird der Mitternachtsmann eine Halluzination deiner schlimmsten Ängste erscheinen lassen und dir die Organe ausreissen. Hast du es geschafft den Salzkreis zu ziehen musst du bis 03:33 darin bleiben. Wenn du deine Kerze rechtzeitig anzünden konntest darfst du weiter laufen. Um zu gewinnen musst du das Spiel bis 03:33 spielen ohne vom Mitternachtsmann angegriffen zu werden oder in einem Salzkreis zu sitzen. Versuche auf gar keinen Fall das Licht einzuschalten oder schlafen zu gehen während du spielst. Das würde den Mitternachtsmann verärgern und dies solltest du auf jeden Fall vermeiden. Ich schaue auf die Uhr: 23:47 Also mache ich alle Dinge bereit bis Mitternacht. Mit einem Kugelschreiber schreibe ich auf ein Blatt Papier Emily Clark. Als nächstes nehme ich eine Stecknadel aus dem Nähkästchen meiner Mutter und steche sie mir in meinen Finger. Es kommt nur sehr wenig Blut durch das kleine Loch und ich nehme mein Ohrring. Ich nehme den Stecker ab und ramme mir das Ohrring in die Fingerkuppe. Es blutet endlich und ich tropfe das Blut neben meinen Namen auf das Papier. Schnell renne ich durch das große Haus und schalte alle Lichter aus, eins nach dem andern. Schliesslich taste ich mich zu dem Blatt Papier zurück und gehe zum Fenster durch das ein schwacher Schein dringt. Draussen ist es still, der Sturm hat sich gelegt. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und ich spüre einen kleinen Stich der Angst. Ohne weiter nachzudenken schnappe ich mir das Blatt, die Kerze und die Zündhölzer und laufe zu der Haustür. Ich öffne sie und ein eiskalter Wind bläst mir ins Gesicht. Ich kneife kurz die Augen zusammen und lege dann schnell das Blatt Papier auf den Boden. Ich zünde die Kerze an und stelle sie auf das Blatt. Windstill. Ich schlucke und schlüpfe wieder ins Haus, ziehe die Tür hinter mir zu. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen und ich werfe einen Blick auf die Armbanduhr. 23:58. Passt, denke ich und fange langsam an zu klopfen... ..1.. ..2.. ..3.. ..4.. ..5.. ..6.. ..7.. (23:59) ..8.. ..9.. ..10.. ..11.. ..12.. ..13.. ..14.. ..15.. ..16.. ..17.. ..18.. ..19.. ..20.. ..21.. ..22.. Wie von Geisterhand schlägt es 0 Uhr und mich überkommt eine Woge der Angst. Ich öffne zitternd die Tür und nehme die Kerze auf, blase sie aus und trete zurück in das Haus. Als die Tür hinter mir ins Schloss fällt, weiss ich, es gibt kein Zurück mehr. Ich habe begonnen zu spielen. Zaghaft wage ich die ersten Schritte in die Dunkelheit und halte die Kerze vor mich um zu sehen, wohin ich trete. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihre flackernde Flamme an. Sie tanzt und wirft Schatten an die Wand. Es ist absolut still. Leise laufe ich weiter in Richtung Küche, Angst davor mich zu lange an einem Ort aufzuhalten. Ich getraue mich fast nicht die Kerze aus den Augen zu lassen und schleiche langsam, darauf bedacht sie nicht auszulöschen. Meine Schritte hallen in meinen Ohren und sind lauter als sonst. Plötzlich bleibe ich stehen, fast wäre ich über das Nähkästchen, das ich stehen gellassen habe, gestolpert. Eiskält fährt es mir den Rücken runter als das laute Geräusch der Schritte nicht verstummt. An Ort und Stelle stehe ich, doch es will nicht aufhören. Die Angst wächst in mir und ich entferne mich schnell von dem Geräusch, doch es verfolgt mich wie meine eigenen Schritte. Die Kerze flackert verräterisch. Ich schleiche weiter bis ich am Badezimmer vorbei komme. Dort sticht mir etwas ins Auge. Nach Luft schnappend drehe ich mich zu der Badewanne, sie ist mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllt. Ich schlage mir die freie Hand vor den Mund und trete näher um zu inspizieren was es für eine Flüssigkeit genaus ist. Doch als ich die Kerze über die Badewanne halte ist da nichts. Ich versuche meinen zitternden Atem zu beruhigen und drehe mich um, um weiter zu laufen. Als ich am Wohnzimmer vorbei komme kann ich aus dem Augenwinkel etwas zucken sehen, doch ich schleiche schnell weiter. Als ich vor meinem Schlafzimmer stehen bleib höre ich wie ein Stuhl im Wohnzimmer umfällt. Schnell schlüpfe ich in mein Zimmer. Das erste was mir in meinem Zimmer auffällt ist die unnatürliche Kühle. Mein Atem kondensiert in der frostigen Luft zu einer Dampfwolke und ich habe Angst um die Flamme meiner Kerze. Aber soll ich hinaus gehen? Hinaus in das Wohnzimmer? Wo er auf mich wartet? Ich laufe langsam auf den Ausgang des Zimmers zu als mir noch etwas darin auffällt. In mein Kopfkissen sind Worte gritzt: Nirgens bist du sicher Ein erstickter Schrei erklingt aus meiner Kehle. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen? Tränen treten vor Angst plötzlich in meine Augen. Ich lehne mich an die Wand und keuche leise. Schritte ertönen im Flur. Die Flamme verlässt plötzlich den Geist und die Dunkelheit umhüllt mich wie ein schwarzer Mantel. Ich krame verzweifelt nach einem Streichholz und entflamme es. Mit zitternden Händen zünde ich die Kerze erneut an und die Flamme scheint die Kälte aus dem Raum zu treiben. Erleichtert seufze ich auf. Mein Herz scheint bald aus meiner Brust zu springen und sein Pochen durchschneidet die jetzige, absolute Todesstille. Ich schleiche mich langsam aus dem Zimmer in den oberen Stock, viellleicht bin ich dort sicherer. Langsam erklimme ich die Treppenstufen und komme im oberen Stockwerk an. Ein heller Schein, der aus dem Schlafzimmer meiner Eltern kommt erweckt meine Aufmerksamkeit und ich laufe in seine Richtung. Schweiss perlt auf meiner Stirn und die Angst in mir wird von Minute zu Minute stärker, fast unerträglich. Plötzlich trete ich auf etwas warmes, weiches, glitschiges. Ich schreie kurz auf und springe angeekelt davor zurück, doch wie bei der Badewanne ist da nichts. Das Geräusch, wenn jemand einen Lichtschalter umlegt ertönt und das Licht in dem Schlafzimmer geht aus. Ich trete zurück und umklammere meine Kerze ängstlich. Ist da jemand drinn? Wer könnte das sein? Doch nichts erscheint, alles bleibt absolut still. Ich schlucke und wische mir den Schweiss ab. Vorsichtig gehe ich auf die nächste Tür zu. Als ich das nächste Zimmer betrete bemerke ich schaudernd dass ich noch nie in diesem war. Die Fenster sind weit aufgesperrt und die Vorhänge hängen auf beiden Seiten runter. Unter einem kann man eine Wölbung erkennen und ich gehe darauf zu, nur um mir zu beweisen dass darunter nichts ist. Schnell ziehe ich den Vorhang beiseite und betrachte die leere Wand dahinter und meinen Schatten. Das Problem war das direkt neben meinem Schatten ein zweiter steht. Mit weit aufgerissenen Augen drehe ich mich zur Seite und suche den Raum nach dem Mann ab, erfolglos. Die Fenster klappen zu und ich pirsche so schnell ich kann aus dem Zimmer. Ich laufe die Treppe wieder runter und sehe das diesmal aus meinem Schlafzimmer ein Lichtschein dringt. Zitternd mache ich mich auf den Weg dorthin und durchquere das Wohnzimmer. Ich bleibe wie angewurzelt stehen als ich die Silhouette eines kleinen Mädchens auf dem Sofa warnehme. Sie baumelt mit den Füssen und starrt mich an. Ich mache einen Schritt auf sie zu - da! Weg ist sie.. Stattdessen höre ich erneut wie jemand das Licht ausschaltet und dann diese Schritte. Plötzlich haucht mir jemand über die Schulter und die Kerze erlischt. Ich will ein Streichholz nehmen doch es fällt zu Boden. Ich will das zweite nehme doch da sind keine mehr. SALZ! Schreie ich in Gedanken doch dies habe ich vergessen in meine Hosentasche zu packen. Es steht noch in der Küche. Ich werfe die Kerze zu Boden und drehe mich in Richtung Küche. Dort steht, an den Kühlschrank gelehnt, ein Mann. Ich schreie und will wegrennen, werde jedoch zurückgerissen und auf das Sofa gedrückt. Rot glühende Augen starren mich an und Speichel tropft auf meine Stirn und vermischt sich dort mit meinem Angstschweiss. Als die spitzen Zähne sich weiter meinem Gesicht nähern merke ich, dass es kein Speichel sondern Blut ist. Das Körpergewicht des Mannes drückt mich auf das Sofa und sein metallischer Atem lässt meine Augen tränen. Ich weine und schreie, verspüre Todesangst. Ich sehe wie der Mitternachtsmann lächelt. Das letzte was ich höre ist wie er lacht: "Du bist nirgendwo sicher." Jetzt bist du an der Reihe, hältst du bis 03:33 durch? Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Mittellang Kategorie:Ritual Kategorie:Kreaturen Kategorie:Tod Kategorie:Mord Kategorie:Schockierendes Ende