PropertyValue
rdfs:label
  • Ein Gespräch mit dem Ding
rdfs:comment
  • Nach dem plötzlichen Stromausfall bist du wie eine Kakerlake zu deiner Taschenlampe gehastet und nun stehst du mit dem Rücken zur Wand. Langsam schmerzt es, während du dich immer stärker an die Wand presst, denn das Ding am Ende des Flurs, das der Strahl deiner Taschenlampe getroffen hat, ist jenseits von allen bekannten Lebewesen dieses Planeten. "Wa-was zur Hölle?!", rufst du aus und es neigt den Kopf. "Hallo", du hörst eine sanfte, dennoch bedrohliche Stimme in deinem Kopf. "Fragen? Hm, du erscheinst mir wie ein einfach gestrickter Mensch", fügt es hinzu.
dcterms:subject
abstract
  • Nach dem plötzlichen Stromausfall bist du wie eine Kakerlake zu deiner Taschenlampe gehastet und nun stehst du mit dem Rücken zur Wand. Langsam schmerzt es, während du dich immer stärker an die Wand presst, denn das Ding am Ende des Flurs, das der Strahl deiner Taschenlampe getroffen hat, ist jenseits von allen bekannten Lebewesen dieses Planeten. Es geht nicht, es zeichnet sich ab und schwebt mit einer unheimlichen Eleganz durch den Flur auf dich zu. Es ist groß, ziemlich groß. Seine Haut ist von einem fahlen Blau, welche sich um einen skelett-ähnlichen Körper spannt. Zwischen den Schultern sitzt ein grauer und gesichtsloser Kopf, vorrausgesetzt, man kann das Schultern nennen. Das Licht im Flur geht plötzlich an und du bemerkst, dass dies das einzige Licht im Haus ist, das nun wieder an ist, was dich in unbestimmter Weise mit dem Ding verbindet, das nun auf dich herunterstrahlt. Es hält an und lediglich zwei Schritte trennen euch. "Wa-was zur Hölle?!", rufst du aus und es neigt den Kopf. "Hallo", du hörst eine sanfte, dennoch bedrohliche Stimme in deinem Kopf. "Was? Ha-hast du gerade..." "Gesprochen? Ja, wieso auch nicht. Obwohl es mir derzeit an einem sichtbaren Mund mangelt, bin ich doch sehr erfahren in eurer Sprache." Es kichert. Du würgst, du glaubst einfach nicht, dass das gerade passiert. Der Schrecken, den du verspürst, ist anders als alles, was du jemals erlebt hast. "Träume ich?", denkst du. Nein, es ist wirklich, leider. "Fragen? Hm, du erscheinst mir wie ein einfach gestrickter Mensch", fügt es hinzu. "Was?", antwortest du, es ist unglaublich, dass es ohne Mund reden kann. "Hast du irgendwelche Fragen, die du mir stellen möchtest? Ich meine, es ist sicherlich nicht alltäglich, dass du einen von... uns .... triffst", sagt es. "Wa-wa-was zur Hölle bist du? Wer bist du? Warum bist du hier?", schreist du. Es lehnt sich zurück und plötzlich bildet sich eine Beule in seinem Gesicht, mitten auf der Stirn. Die Beule wird größer und größer und ändert dann ihre Farbe... verändert sich schnell zu einem obisdian-schwarz. Galle steigt deinen Hals hoch, die du zurückdrängst, um nicht zu erbrechen, als du mit Schrecken in das riesige schwarze Augending starrst, das dich nun anblickt. Um die Sache noch zu verschlimmern, wird dir nun langsam klar, dass es wirklich keinen Mund besitzt und dir wird noch übler. "Ich bin, nun, einer von denen, die in der Welt zwischen den Welten leben. Wir sind weitaus höher entwickelt als... nun ja, als euereins. Und weißt du, ich bin hier, um dich zu... beenden... wie du dir vermutlich denken kannst", sagt es nun, während es sich langsam wieder nach vorne lehnt. Das Auge blickt dich nun irgendwie hämisch an. Es ist hergekommen, um dich zu "beenden" und es sieht aus, als würde es das genießen. Wie konnte dir das nur passieren? Du sinkst auf den Flurboden, bleibst dort sitzen. "Das kann nicht... das kann nicht sein..." "Ich versichere dir, es ist so, Mensch." Das Ding kichert wieder. Die Bestimmtheit in seiner Stimme erinnert dich daran, dass du hier keine Macht besitzt. Dann wirst du auf einmal wütend, deine Verwirrung hat ihren höchsten Grad überstiegen und ein tiefer Hass bricht sich eine Bahn aus deinem Körper, als du vor Wut explodierst. "NEIN, VERDAMMT NOCHMAL NEIN!! ICH WILL NICHT STERBEN, VERPISS DICH!", schreist du, aber als der Ärger verfliegt, plumpst du wieder auf den Boden und spürst das Unausweichliche. Für einen Augenblick ist es ruhig, neigt wieder seinen Kopf. "Es ist bedauerlich, dass du mir nicht zustimmst. Ich hätte mir gewünscht, einen dieser erbärmlichen selbstzerstörerischen Menschen vor mir zu haben. Es hätte das alles sehr viel einfacher gemacht. Aber ich habe mich entschieden und dein Leben endet nun." Eine dünne Linie wird sichtbar, dort, wo der Mund sitzen sollte in seinem grauen Gesicht. Ein Lächeln? Tränen strömen über dein Gesicht, es ist hoffnungslos, es ist aus. "Es tut mir leid. Ich glaube, das ist das Ende." "Wa-", bevor du den Satz beenden kannst, holt es aus und sein Mund weitet sich, und weitet sich, und weitet sich, bis er aufreißt und sich öffnet. Ein gewaltiger, glühender Spalt erscheint vor dir. Seine Tiefe ist unvorstellbar, er scheint sich bis zur Unendlichkeit zu erstrecken. Du schreist, es ist ein Schrei, geboren aus deiner größten Tiefe und Wahrheit, als du in den Abgrund blickst und das große schwarze Auge blickt auf dich herunter, wie es scheint aus dem Himmel herab. In diesem Moment begreifst du die Sinnlosigkeit. Wir Menschen sind nicht mehr als kleine Insekten, die über das Gesicht dieses winzigen Steins im Weltraum krabbeln und in Wirklichkeit gibt es wahrhaft mächtige Wesen, die die Fäden hinter dem sichtbaren Vorhang in der Hand halten. Du bist nichts, ein wertloser, primitiver Fleck im schwarzen Äther des Weltenalls, eine Verschwendung von Zeit und Energie für die wirklich bedeutenden Mächte im Universum. Dann gehen die Lichter wieder an in dem nun besitzerlosen Appartment. Das Ding ist verschwunden... genau wie du.