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  • Ruhig und leise
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  • Wach lagst du in deinem Bett, als ich dich besuchte. Ich sah dich, du sahst nicht zu mir auf. Du wusstest, was ich getan hatte. Du konntest mir nicht mehr trauen. Es war vollkommen egal, wie lange ich dir schon nachts Gesellschaft leistete, wie oft ich dich vor den schwarzen Schatten beschützte, die draußen an deinem Fenster vorbei huschten. Nun stehe ich an deinem Bett. Ich beobachte, wie sich deine Brust hebt und senkt. Dein Rücken ist mir zugewandt, aber ich weiß, dass du wach bist. Deine Lippen beben leicht. Weinst du? Ich würde es eh nicht sehen.
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abstract
  • Wach lagst du in deinem Bett, als ich dich besuchte. Ich sah dich, du sahst nicht zu mir auf. Du wusstest, was ich getan hatte. Du konntest mir nicht mehr trauen. Es war vollkommen egal, wie lange ich dir schon nachts Gesellschaft leistete, wie oft ich dich vor den schwarzen Schatten beschützte, die draußen an deinem Fenster vorbei huschten. Ich habe ihn getötet. Ich habe ihn niedergeschlagen und dann eine kalte lange spitze Klinge in seine Brust gerammt. Das frische Blut spritzte mir ins Gesicht. Es verteilte sich um den frischen Leichnam. Ich habe es für dich getan. Und für sie. Du danktest mir nie dafür. Du hast sogar für dieses Schwein geweint. Du hast die Polizei gerufen und geweint. Es sei dringend, hast du noch gesagt. Ich lief damals fort. Nun stehe ich an deinem Bett. Ich beobachte, wie sich deine Brust hebt und senkt. Dein Rücken ist mir zugewandt, aber ich weiß, dass du wach bist. Deine Lippen beben leicht. Weinst du? Ich würde es eh nicht sehen. Draußen höre ich nichts. Keine Grillen, keine Autos, keine Flüsse. Die fast kahlen Äste vor deinem Fenster schwangen umher. Ein Unwetter wird bald über die Stadt fegen. Leises Blätterrauschen gesellte sich zu deinem unregelmäßigen Atem. Plötzlich höre ich Schritte hinter mir im Flur. Sie kommen näher. Eine weibliche Stimme ruft nach dir. Aber ich habe Zeit. Die Frau im Rahmen sieht mich, eine schwache Silhouette verblasster Erinnerungen. Ihre braunen Haare fallen wellig über ihre Schultern entlang des tealfarbenen Nachthemd. Ich lächelte sie unheilvoll an, obwohl sie meine braunen Augen wahrscheinlich sowieso nicht sehen kann. Dennoch, sie erkennt mich, und sie schweigt. Ich lege eine Hand um deinen Nacken. Selbst, wenn ich keine Handschuhe an hätte, würde ich deine kalte blasse Haut nicht spüren. Aber ich kann mir denken, dass sie kalt ist. Dir ist kalt, das sehe ich. Langsam drücke ich zu. Du atmest schneller und greifst verzweifelt nach meiner Hand. Flehend siehst du in meine Augen, doch ich blicke dir nur hasserfuellt entgegen. Je länger ich deinen Blutstrom unterbreche, desto schwächer wirst du. Dein Lebenslicht erlischt, deine Arme werden schwach und sinken, deine Augenlider schliessen sich langsam. Sei froh, dass ich dich mochte. Ich hätte dich Qualen aussetzen können. Du hattest mich verraten. Kategorie:Mord Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Geisteskrankheit Kategorie:Schockierendes Ende