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  • Der Bunker
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  • Ende April 1945. Die Amerikaner haben den Rhein überquert und die Rote Armee steht bereits in Berlin. Doch während sich im Osten die Rote Armee zum letzten Gefecht rüstete, kehrt im Westen langsam der Alltag für Zivilisten und GI’s zurück. Für die Soldaten bedeutete das vor allem Langeweile und endlose Patrouillengänge. So erging es auch den fünf Männern der 7. US Infanterie-Division, die südlich der Stadt Aachen nach Partisanen suchte. "Krauts?" fragte Cooper. "Los Gold, machen sie die Scheiß Tür auf!" blaffte Turner. "Wo sind wir, Sarge?" Fragte Jackson. "Verschwunden." Kam als Antwort.
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  • Ende April 1945. Die Amerikaner haben den Rhein überquert und die Rote Armee steht bereits in Berlin. Doch während sich im Osten die Rote Armee zum letzten Gefecht rüstete, kehrt im Westen langsam der Alltag für Zivilisten und GI’s zurück. Für die Soldaten bedeutete das vor allem Langeweile und endlose Patrouillengänge. So erging es auch den fünf Männern der 7. US Infanterie-Division, die südlich der Stadt Aachen nach Partisanen suchte. "Wie lange müssen wir hier noch rum latschen, Sarge." Beschwerte sich private Henry Porter. Porter kam aus der Bronx und war ein ziemliches Großmaul, das zu allem seinen Senf dazu geben musste. "Wir latschen solange rum, bis ich sage, dass wir fertig sind. Cooper! Haben sie etwa schon wieder gesoffen?" Brüllte Sergeant William Turner. Turner stammte aus Virginia. Er war zwar ein guter Soldat, aber auch ein Rassist und Antisemit. Alles was nicht amerikanisch, weiß und christlich war, gehörte vernichtet oder wenigstens weggesperrt. "Hier sind doch eh keine Krauts mehr, wen interessiert es da, ob ich voll bin." Kam als Antwort. Private John Cooper war seit dem D-Day in Europa. Das Trinken hatte er sich jedoch während seiner Zeit im Pazifik angewöhnt. An einem trinkenden Soldaten ist soweit nichts ungewöhnliches, doch Cooper hatte seine Wut nicht unter Kontrolle wenn er betrunken war und das wusste er. Er kam aus San Francisco. "Sarge, ich glaube da vorne ist ein Bunker." Sagte plötzlich Corporal John Gold. Gold war erst seit einigen Wochen Bei Turners Trupp. Er wurde in Deutschland geboren. Seine Familie war jüdisch und floh 1935 aus Deutschland. Er selbst war ein guter Soldat und im Gegensatz zu Turnern und seinen Männern auch ein guter Kerl. Doch auch er hatte ein dunkles Geheimnis. "Scheiße John, hättest du nicht deine Schnauze halten können? Jetzt müssen wir das Drecksloch durchsuchen, obwohl wir schon auf dem Heimweg waren." Schnauzte Mike Jackson und verpasste Gold einen Schlag in den Nacken. Jackson kam aus Chicago und war einfach nur ein Betrüger. Er besserte mit Schwarzmarktgeschäften seinen Sold auf, und schreckte auch nicht davor zurück, seine eigenen Kameraden zu betrügen. "Gold, sie sind echt der einzige Jude der nicht vor körperlicher Arbeit zurückschreckt." Sagte Turner Kopfschüttelnd. "Aber da sie ihn schon einmal gesehen haben, können wir auch etwas Beute machen." In der Ferne hörten die Männer plötzlich das dumpfe Wummern von Artellerie. "Krauts?" fragte Cooper. "Nein, das müssen unsere Sein." Sagte Turner. "Wahrscheinlich Übungsschießen." Doch dann hörten sie, wie das Pfeifen des Geschosses lauter wurde. "In Deckung!" Brüllte Turner. Als sich die Männer gerade in den Dreck geschmissen hatten, schlug die erste Granate ein. Als die Männer ihre Köpfe hoben, schlug die zweite Granate ein. Der Trupp hatte kein Funkgerät und konnte so auch niemanden über ihre Position informieren. "Zum Bunker!" schrie Turner, als wieder ein Geschoss einschlug. Die Männer sprangen auf und rannten unter Artilleriebeschuss los. Zu ihrem Glück, stand die Bunkertür offen. Die Männer hechteten in den Bunker. Gold, der den Bunker als letztes betrat, schloss die Tür. Sie warteten, bis die Explosionen aufhörten. Dann versuchte Gold die Tür wieder aufzumachen, doch es gelang ihm nicht. "Los Gold, machen sie die Scheiß Tür auf!" blaffte Turner. "Sie klemmt, Sir!" antwortete Gold und versuchte die massive Stahltür aufzustemmen. Selbst als Turner und Cooper ihm halfen, rührte sich nichts. "Hat keinen Zweck, Sir." Sagte Gold schließlich. Auch Turner trat von der Tür zurück. "Okay Jungs, durchsuchen wir das Loch und finden einen anderen Ausgang." Sagte er dann. Der Bunker war feucht, muffig und menschenleer. Es gab keine Spuren davon, dass er von der deutschen Armee genutzt wurde. Die fünf Männer gingen durch ein Gewirr von Gängen und Räumen, bis sie sich gänzlich verlaufen hatten. "Wo sind wir, Sarge?" Fragte Jackson. "Keine Ahnung." Kam als kurze Antwort. Die Männer waren mit ihrem Latein am Ende. In diesem Bunker gab es keine Schilder, keine Pläne und ein Gang sah wie der andere aus. Doch dann hörte Gold ein Geräusch. Das Geräusch klang, als ob jemand gegen eine der Metalltüren klopfte. Gold folgte dem Geräusch, bis vor der Tür stand, von der das Geräusch kam. Seine M1 Carbine hatte im Anschlag. "Ist da jemand? Ich kann die Tür nicht von innen öffnen." fragte eine Stimme von der anderen Seite der Tür. Sie sprach Deutsch. "US Army" antwortete Gold. "Nimm die Hände hoch und tritt von der Tür weg." "Okay, ich ergebe mich." Sagte die Person auf Englisch. Gold hörte, wie Jemand von der Tür wegtrat. Er schob die schweren Riegel zur Seite und trat von der Tür weg. Mittlerweile war auch der Rest des Zuges bei ihm. "Komm jetzt raus, aber behalte die Hände oben." Sagte Gold mahnend. Quietschend öffnete sich die Tür und heraus trat ein deutscher Soldat. Seinen Abzeichen nach, war er ein Feldwebel der Wehrmacht. Turner packte den Deutschen am Kragen und schleuderte ihn förmlich gegen die Wand. Er zog seine 1911 Colt und hielt ihm die Pistole gegen die Schläfe. "Los du Scheißer, wie kommen wir hier raus." Zischte er. Gold wollte dazwischen gehen, doch Cooper hielt ihn zurück. Doch der Deutsche lachte nur verächtlich auf. "Der Einzige Weg hier raus, ist der Tod." Sagte er müde. Die Männer schauten ihn irritiert an. „Wir waren zehn, alles ausgebildete Soldaten. Kampferfahrung aus Afrika, Russland, Frankreich. Nicht diese Amateure, denen ihr Amis über den Weg läuft. Jetzt bin nur noch ich übrig.“ "Und die anderen?" fragte Jackson. Er war kreidebleich. "Verschwunden." Kam als Antwort. "Bullshit!" brüllte Turner und drückte dem Deutschen die Pistole fester an die Schläfe. "Du gibt’s mir jetzt eine brauchbare Antwort, oder ich verteile dein Gehirn an der Wand!" "Mach doch, eure Waffen sind hier so nutzlos wie eine Badehose an der Ostfront!" zischte der Deutsche zurück. Turner betätigte den Abzug, doch es geschah nichts. "Sag ich doch." Kam als Reaktion des Deutschen. Turner Schlug ihm mit seiner Pistole nieder. Der Deutsche sackte stöhnend zu Boden, konnte seinen Sturz jedoch abfangen. Blut floss unter seiner Feldmütze hervor und in seinem Gesicht war eine Mischung aus Hass und Schmerz zu erkennen. "Gold, sie passen mir auf den Kraut auf. Ich glaube er hat uns nicht alles gesagt, was er weiß." Sagte Turner und steckte seine Pistole weg. Gold ging zu dem Deutschen und half ihm hoch. "Alles in Ordnung?" fragte er. "Passt schon." kam als Antwort. Gold ließ ihn vorgehen, seine M1 immer noch im Anschlag. Dann gingen die Männer weiter. Die sechs Soldaten gingen weiter. Vorbei an leeren Vermoderten Räumen, flackernden Lichtern und leeren Gängen. Sie begegneten keiner Menschenseele. Am Ende des Ganges, standen sie vor einer geschlossenen Tür. Der Deutsche wich zurück. "Was ist?" fragte Gold "Geht da nicht rein, in diesem Korridor sind meine Kameraden verschwunden. Da ist irgendetwas drin, irgendetwas Böses." "Böser als ein beschissener Nazi kann es ja nicht sein." Blaffte Porter. "Der Deutsche macht die Tür auf, und geht als erstes rein." Entschloss Turner. Cooper trat neben den Deutschen und stieß ihn mit seiner M1 Garand zur Tür. "Eure Waffen funktionieren hier nicht." Sagte der Deutsche. "Ich kann dir mit meiner Garand trotzdem den Schädel einschlagen. Also los, Fritz!" Zischte Cooper. Der Deutsche schluckte, öffnete jedoch die Tür und trat hindurch. Die Amerikaner folgten ihm. Hinter der Tür lag ein einziger langer Gang mit drei Türen an jeder Seite. Am Ende war eine weitere Tür. Cooper trieb den Deutschen weiter vor sich her, doch plötzlich wirbelte dieser herum und schubste ihn gegen die Wand. Noch bevor die Anderen reagieren konnten, bahnte sich der Deutsche seinen Weg durch die Amerikaner und sprang durch die Tür, die hinter ihm zufiel. Turner rüttelte an der Tür, doch sie war verschlossen. "Verdammter Wichser!" fluchte er. "Ich hätte ihn tot prügeln sollen." "Was nun Sergeant?" fragte Gold. "Wir durchsuchen hier alles. Irgendwo muss es einen Ausgang aus diesem Drecksloch geben." In diesem Moment ging quietschend die erste Tür an der linken Wand auf. Die Männer wichen zurück und hoben reflexartig ihre Waffen. Nur Porter schaute neugierig zu der offenen Tür. "Da ist irgendetwas Gutes drin, dass spüre ich." Sagte er und ging zu der Tür. Die Anderen wollten ihn eigentlich aufhalten, doch irgendetwas hielt sie davon ab. Als Porter den Raum betrat, traute er seinen Augen nicht. Er stand auf einer Wiese, die von Granattrichtern überseht war. In einem dieser Trichter lagen die Leichen von drei deutschen Soldaten. Sie waren unbewaffnet. "Ich erinnere mich." Sagte Porter. In dem Moment schlug die Tür hinter ihm zu, doch er merkte es nicht. "Wir hatten gerade ein Dorf in Frankreich gesichert." Er wollte das alles nicht erzählen, doch irgendwas trieb ihn dazu. "Die drei hatten sich ergeben und ich sollte sie zum Hauptquartier bringen. Aber wieso sollte ich für drei Krauts den Babysitter spielen. Die Kerle haben versucht uns am Vortag umzubringen und jetzt sollte ich sie beschützen? Ich trieb sie in den Krater und hab sie nieder gemäht. Das war das einzig vernünftige." Als er dies sagte, erhoben sich die drei Leichen und kamen auf ihn zu. Ihre Uniformen waren durchlöchert und ihre Gesichter waren zu Grimassen verzerrt. Porter hob seine Thompson und drückte ab. Doch die Waffe schwieg. "Dieses Mal nicht." Krächzte eine der Leichen. Sie kamen näher und packten Porter. Er konnte nur noch schreien. Die anderen versuchten die Tür zu öffnen, als sie ihren Kameraden schreien hörten. Doch auch diese Tür war verschlossen. Sie ließ sich erst öffnen, als die Schreie aufhörten und dann fanden die Männer nur einen leeren Raum vor. "Was zum Teufel war das?" fragte Jackson. "Ihr habt den Deutschen doch gehört, hier ist irgendwas. Irgendwas Böses." Sagte Gold. "Böses oder nicht, wir müssen hier raus. Also raus hier und zur nächsten Tür." Befahl Turner. Als sie den Raum verlassen hatten, stand die Gegenüberliegende Tür offen. "Scheiße." Sagte Cooper. "Was ist?" fragte Turner. "Henry sagte doch in diesem Raum sei etwas Gutes sei. Dasselbe Gefühl habe ich bei diesem Raum." Sagte er und ging auf den Raum zu. "Bleib hier du Idiot!" rief Turner, doch keiner der Männer konnte Cooper aufhalten. Cooper betrat den Raum und stand in einem kleinen Schlafzimmer. Auf dem Bett lag eine junge Frau. "Italien, 1944." Sagte Cooper, als sich die Tür hinter ihm schloss. "Wir hatten eine kleine Stadt eingenommen und ausgiebig gefeiert. Den ganzen Abend hing diese Frau an mir, doch als es dann zur Sache ging, wollte sie nicht mehr. War mir aber egal, ich habe den ganzen Tag getötet und wollte nun meinen Spaß. Als sie dann ein Messer zog, hab ich ihr den Hals umgedreht. Sie hatte es verdient." Die junge Frau erhob sich vom Bett und kam langsam auf ihn zu. Ihr braunes Haar war zerzaust und ihr Kleid war zerrissen. An ihrem Hals sah man noch die Spuren von Coopers Händen. Als sie genau vor ihm stand, schaute er ihr in die Augen, die vor Hass funkelten. Erst dann bemerkte er das Messer in ihrer Hand. "Versuchs doch." Zischte er, doch dieses Mal rammte sie ihm das Messer zwischen die Beine. Turner, Jackson und Gold hörten Coopers Schreie auf der anderen Seite der Tür. Doch keiner versuchte sie zu öffnen. Als die Schreie aufhörten, öffnete sich eine Weitere Tür. "Für wen ist die jetzt?" fragte Turner und schaute seine beiden verbliebenen Männer an. Dann sah er den Schweiß auf Jacksons Stirn. "Also Jackson, rein mit dir.“ "Vergiss es! Ich geh da nicht rein." Kam als Antwort. Turner baute sich vor Jackson auf. "Du feiges Schwein bewegst sofort deinen Arsch in den Raum, oder ich prügle dich rein!" Die beiden Männer starten sich an, dann versuchte Jackson wegzulaufen, doch Turner packte ihn und verpasste Jackson einen Leberhaken. Gold packte Turner und wollte ihn zu Boden zerren, doch Turner befreite sich und schlug Gold zu Boden. Dann packte er den am Boden liegenden Jackson und schleifte ihn zum Raum. Jackson flehte noch um Gnade, doch Turner trat ihn in den Raum. Dann schloss sich die Tür. Jackson war in einem kleinen Apartment. Vor ihm lag ein amerikanischer Militärpolizist, dem Jemand in den Kopf geschossen hatte. Jackson drehte sich um und hämmerte verzweifelt gegen die Tür, doch nichts rührte sich. Er versuchte den Zwang die Geschichte zu erzählen zu unterdrücken, scheiterte aber. "Er hatte doch selber schuld!" platzte es aus ihm heraus, als er immer noch versuchte die Tür zu öffnen. "Ich hatte mir in Paris einen netten kleinen Schwarzmarktring aufgebaut. Und dann hat dieser Bulle davon Wind bekommen und meinte ihn zerschlagen zu müssen. Ich habe versucht ihn zu bestechen aber er wollte nicht. Da hab ich ihn erschossen. Ich gebe doch nicht meinen einzige Möglichkeit in dieser verdammten Army an Geld zukommen auf, nur weil so ein Kerl meint sich einmischen zu müssen." Jackson Stand verzweifelt vor der Tür, die sich während des Geständnisses nicht einen Millimeter gerührt hatte. Er hörte hinter sich schritte die auf ihn zu kamen, wagte es aber nicht sich umzudrehen. Tränen liefen ihm übers Gesicht, als er merkte, dass etwas hinter ihm stand. "Ich will nicht sterben…" schluchzte er noch, als er merkte, wie sich eine Hand um seinen Hals legte. Bei Jackson waren Schreie zu hören, es war ein flehen, dann ein Röcheln. Dann war es wieder still. Gold saß an der Wand gelehnt und rieb sich den Kiefer. Turner stand vor ihm. "Wieso haben sie das Getan?" das Sir ließ er bewusst weg. "Vielleicht kommen wir so hier raus." Begann Turner. Wenn einer von uns wieder aus einem solchen Raum rauskommt, weiß er vielleicht, wie wir alle rauskommen.“ "Sie haben es nicht verstanden oder? Wir kommen hier nicht raus!" blaffte Gold. "Das hier ist die Strafe für das was wir getan haben. Wir sind dazu verdammt hier unten zu verschwinden, zu verrecken oder was weiß ich nicht." "Strafe für das was wir getan haben? Das ist Krieg!" "Sie haben gehört, was Jackson, Cooper und Porter in den Räumen erzählt haben. Das hatte nichts mehr mir Krieg zu tun. Das war Mord! Was auch immer mit uns passiert, wir haben es verdient." Turner wollte etwas erwidern, hörte jedoch, wie hinter ihm eine weitere Tür aufging. "Du hast dich vielleicht mit allem hier abgefunden, aber ich will verdammt sein, wenn ich hier nicht rauskomme!“ blaffte Turner zurück. "Wir sind bereits Verdammt!" schrie Gold Turner hinter her, als sich die Tür schloss. Turner stand in einem Hof in dessen Mitte ein einzelner Baum stand. Um den Hof standen ausgebrannte Gebäude. An dem Baum wurde ein deutscher Hauptmann aufgehängt. "Das werft ihr mir vor?" blaffte Turner. "Der hat mit seinen Truppen die Stadt verteidigt, die wir einnehmen sollten. Hat meinem Trupp ziemlich üble Verluste zugefügt. Irgendwann hatten sie sich dann doch ergeben. Der Typ redete zu seinen Männern, dass sie ihre Pflicht getan haben und wie stolz er auf sie ist. Sie haben verloren, die Schlacht, den Krieg, ihr Land. Und als ich diesen Hauptmann aufgeknüpft habe, wollte ich den anderen Krauts zeigen, was passiert wenn man sich mir in den Weg stellt. Ich weiß, dass er eigentlich nur seinen Job gemacht hat, aber das ist mir immer noch egal. Ein toter Deutscher mehr oder weniger macht eh keinen Unterschied." Als er fertig war, rutschte der Hauptmann aus der Schlinge und bewegte sich schlurfend auf Turner zu. Also er vor ihm stand, sah Turner ihm in die blutunterlaufenen Augen. Das Gesicht des Hauptmannes war blau angelaufen und an seinem Hals waren die Male der Schlinge zu erkennen. Turner wollte noch etwas sagen, doch als er den Mund öffnete, schnellten die Hände des Hauptmannes an seinen Hals. Auf der anderen Seite der Tür hörte Gold das Röcheln und Gurgeln seines Sargeants, dann war es still. Er war alleine. Gold zog seine Pistole und hielt sie sich gegen die Schläfe. Er atmete einmal tief durch und drückte ab. Er hörte nur ein klicken. „War ja klar.“ Sagte er. Dann ging neben ihm eine weitere Tür auf. Gold stand auf und fügte sich seinem Schicksal. Er hatte die Augen geschlossen und öffnete sie erst, als die Tür sich hinter ihm schloss. Gold stand in einem kleinen Raum, der Teil eines Lazarettes war. Vor ihm lagen fünf Leichen, die mit kleinen Löchern überseht waren. Die Wirkung einer Splittergranate. Als Gold die Toten sah, fiel er auf die Knie und Tränen liefen ihm übers Gesicht. "Es tut mir so leid." Schluchzte er. "Das war in Straßburg. Wir hatten ein paar Wochen zuvor das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof befreit. Ich war noch immer voller Hass und Wut. An dem Tag habe ich gekämpft wie der Teufel. Wir kamen an ein Haus, ich sah Bewegung und ohne nachzudenken, warf ich eine Granate durch ein Fenster. Ein anderer Soldat wollte mich noch aufhalten, doch es war zu spät.“ Die Leichen erhoben sich und kamen auf ihn zu. "Das Haus war ein Lazarett. Als ich den Raum betrat, sah ich, dass ein Arzt und zwei Schwestern verwundet waren. Aber schlimmer noch, ich hatte vier verwundete Soldaten und eine Schwester getötet." Die Leichen standen nun im Kreis um Gold. Er traute sich nicht sie anzusehen, sondern schaute zu Boden. "Ich möchte nur, dass ihr wisst, dass es mit leid tut. Egal was ihr mit mir macht, ich habe es verdient." Doch es geschah nichts. Die Toten bewegten sich nicht. Gold schaute hoch und sah, wie die toten ihn anlächelten. Es war ein warmes, freundliches Lächeln. "Wir vergeben dir." Sagte die Krankenschwester. Dann waren sie und der Raum verschwunden und Gold befand sich wieder im Bunker. Die Tür hinter ihm ging auf und er hörte Schritte. Als er sich umdrehte, stand der Deutsche in der Tür. "Ich gratuliere ihnen, Corporal Gold. Sie haben bestanden." Sagte er. „Bestanden?“ Der Deutsche nickte. "Im Krieg tut jeder schreckliche Dinge. Entscheidend ist, wie man damit umgeht, ob man Reue zeigt. Und das haben sie getan." "ich verstehe nicht, wer bist du? Woher weißt du meinen Namen? Was hat das alles zu bedeuten?“ Gold stand nun vor dem Deutschen. "Das ist alles Egal, denn sobald du durch die letzte Tür trittst, wirst du eh alles vergessen." Sagte der Deutsche noch, dann verschwand er. Gold verließ den Raum. Er stand nun am Ende des Ganges, die Tür neben ihm ging auf er sah ein grelles Licht. Als er durch diese Tür trat, wurde ihm für eine Sekunde alles klar. Als Turners Trupp nicht zurück kam, wurde ein Suchtrupp ausgesandt. Sie fanden die fünf Soldaten tot auf einer von Granattrichtern übersäten Wiese. Sie waren in ein Übungsfeuer der 31. Artelleriedivision geraten. Von einem Bunker fehlte jede Spur. Kategorie:Tod Kategorie:Geister Kategorie:Lang Kategorie:Artikel ohne Bilder