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  • Grinning Solider
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  • Alles fing damit an, dass Natalias Vater starb. Er war Polizist gewesen und hatte immer gut für seine Familie gesorgt. Jetzt war er bei einem Einsatz erschossen worden und Natalia und ihre Mutter waren allein. Sie mussten aus ihrem hübschen Häuschen auf dem Land in eine graue Plattenbau-Siedlung ziehen und Natalia musste auf eine andere Schule gehen. Sie war jetzt in der 9. Klasse, aber Schule hat Natalia nie sonderlich interessiert. In ihrer neuen Wohngegend herrschte eine eindeutige Rangordnung, und Natalia fiel es schwer sich einzuordnen.
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  • Alles fing damit an, dass Natalias Vater starb. Er war Polizist gewesen und hatte immer gut für seine Familie gesorgt. Jetzt war er bei einem Einsatz erschossen worden und Natalia und ihre Mutter waren allein. Sie mussten aus ihrem hübschen Häuschen auf dem Land in eine graue Plattenbau-Siedlung ziehen und Natalia musste auf eine andere Schule gehen. Sie war jetzt in der 9. Klasse, aber Schule hat Natalia nie sonderlich interessiert. In ihrer neuen Wohngegend herrschte eine eindeutige Rangordnung, und Natalia fiel es schwer sich einzuordnen. Es war Montag morgen und Natalia saß mit ihrer Mutter beim Frühstück. „Ich muss heute länger arbeiten Schatz. Ich hab etwas zu essen in die Mikrowelle gestellt.“. Natalia nickte nur. Als sie fertig war, nahm sie ihre Tasche und ging zur Tür. Sie drehte sich noch mal um und rief: „Bis nachher!“. Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie aus dem Haus. An der Bushaltestelle warteten unzählige Menschen auf den Bus. Und egal wo Natalia hinsah, immer starrten sie die Leute an. Und sie wusste warum. Eigentlich sah sie ganz normal aus, groß, dünn, lange blonde Haare und blasse Haut. Es waren ihre Augen, die die Blicke der Menschen auf sich zogen. Mit 5 Jahren hatte Natalia einen Unfall. Sie war mit der Kindergartengruppe in einen Wildpark gefahren, doch der Bus ist von der Straße abgekommen und in einen Graben gestürzt. Natalia war die einzige Überlebende,doch nach Aussage der Ärzte hatte sie Öl aus dem Motor in die Augen bekommen, wodurch sich ihre Augäpfel tiefschwarz verfärbt haben. Jetzt war sie für alle nur das 'Alien'. Unsanft wurde Natalia aus ihren Gedanken gerissen, als ein Schatten auf sie fiel. Oh nein! Marcus, der fieseste Schläger ihrer Schule, hatte es heute wieder auf sie abgesehen. „Na Alien, heute was schönes für mich dabei?“ Natalia überlegte verzweifelt. „Ich hab nichts Marcus, ehrlich!“ Na super, als 16 jährige ließ sie sich noch einschüchtern. Marcus aber schien sich mit der Antwort nicht zufrieden zu geben. Er knurrte und entriss ihr ihre Tasche. „Dann eben das!“ Natalia wurde wütend. „Gib das Ding zurück!“ Sie griff nach der Tasche und bekam einen Faustschlag mitten ins Gesicht. Sie taumelte zurück und hielt sich die Nase. Marcus aber bemerkte bloß: „Das kommt davon, wenn man so gruselig ist wie du!“ Sie sah, wie Marcus sich entfernte und kramte nach einem Taschentuch. Plötzlich meldete sich eine Stimme neben ihr. „Hier, ich glaub das gehört dir.“ Ein Mädchen in Natalias Alter mit kurzen, strubbeligen roten Haaren und frechen grünen Augen reichte ihr ihre Tasche. „Oh, danke... Woher hast du die?“ Das Mädchen lachte. „Marcus hat zwar Muskeln in den Armen, aber keine im Gehirn. Ich hab 2 Sekunden gebraucht, um sie ihm abzunehmen.“ Natalia erlaubte sich ein Lächeln. „Vielen Dank. Ich heiß Natalia, und du?“. „Lillith. Komm, lass die Schule heute mal Schule sein, wir gehen zum See!“ Natalia und Lillith wurden beste Freundinnen. Obwohl Natalia immer noch verprügelt und runter gemacht wurde, war Lillith immer da und verteidigte sie. Natalia wurde selbstbewusster und wehrte sich auch gegen ihre Gegner. Bis zu dem einen Tag... Es war kurz nach 11 und Natalia und Lillith saßen in der Umkleide der Sporthalle. „Natalia, hast du Adrian vorhin beim Fußball gesehen? Ich find ihn ja so süß!“ Natalia lachte und schloss ihren Spind auf. Vor Schreck setzte ihr Herz aus. Alles war zerrissen und voller roter Farbe, bei genauem Hinsehen fehlten auch noch ihr Handy und das Portemonnaie. „Nein!!! Das geht doch zu weit!!!“, rief Natalia verzweifelt. Doch Lillith sprang nicht wie sonst sofort auf sondern blieb sitzen und kicherte leise. Natalia wirbelte herum. „Was zur Hölle ist daran lustig?!?!“ Lillith grinste. „Dein Gesicht war gold wert! Jetzt musst du heute wohl als Bloody Mary verkleidet den Unterricht mitmachen!“ Natalia verstand die Welt nicht mehr. Ihre Freundin hatte ihr das angetan? Was... wie... etwas in Natalias Kopf zerbrach in tausend Scherben. „Also warst du das?....“ Lillith grinste immer noch. „Komm schon, das war ein kleiner Streich!“ Natalia ging langsam auf ihre Freundin zu und legte die Hände auf ihre Schultern. Ihr Gesicht verzog sich zu einem kranken Grinsen. „Stimmt...ein Streich...“ Lilliths grinsen schwächte ab. „Natalia...Alles in Ordnung?“ Natalia kicherte. „Klar doch Lil, warum nicht. Aber lach doch!“ Sie hob ihre Hände und riss sie auseinander. Blut spritzte, Lillith kreischte. Natalia hatte ihr den Mundwinkel aufgerissen. Lillith sank zu Boden. „Natalia, wir sind doch Freundinnen! Bitte, ich hab es nicht so gemeint!“ Natalia beugte sich über ihre beste Freundin. „Das hättest du dir früher überlegen müssen!“ Natalia legte den Kopf zur Seite, das Grinsen wich nicht aus ihrem Gesicht. Sie legte ihre Hände auf den Hals von Lillith und riss ihr ohne große Schwierigkeiten die Kehle raus. Zuhause ging Natalia sofort in den Keller und kramte in den vielen Kisten. Schließlich zog sie sich die alte Soldatenuniform ihres Großvaters an. Sie passte perfekt. Natalia setzte die Kappe auf, zog das Halstuch hoch und rückte die Sonnenbrille zurecht. Jetzt würden sie sehen, diese Idioten. Jetzt bekamen sie alles zurück.... Das kranke Grinsen lag immer noch auf Natalias Lippen.