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  • Nur ein schneller Mord
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  • Mein Körper zuckte im üblichen Rhythmus als ich vor ihm stand. Es war still, wenn man von dem Knacken meiner Knochen absah, die sich selber aus und wieder einrenkten. Deshalb mag dich niemand! Die Stimmen kamen immer wieder. Sie waren das einzig Konstante, das sich in dem Durcheinander meiner Gedanken finden ließ. Er will dich loswerden, deshalb ruft er dich her. Immer nur, um dich wegzuschicken. Ich schüttelte den Kopf, um die Stimmen verstummen zu lassen. Sie lachten. Ihre einzige Reaktion auf alles was ich tat. Die einzige Reaktion von jedem den ich je getroffen hatte. Halt.
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  • Mein Körper zuckte im üblichen Rhythmus als ich vor ihm stand. Es war still, wenn man von dem Knacken meiner Knochen absah, die sich selber aus und wieder einrenkten. Deshalb mag dich niemand! Die Stimmen kamen immer wieder. Sie waren das einzig Konstante, das sich in dem Durcheinander meiner Gedanken finden ließ. Er will dich loswerden, deshalb ruft er dich her. Immer nur, um dich wegzuschicken. Ich schüttelte den Kopf, um die Stimmen verstummen zu lassen. Sie lachten. Ihre einzige Reaktion auf alles was ich tat. Die einzige Reaktion von jedem den ich je getroffen hatte. Vielleicht lachen auch sie mich aus? Wieder schüttelte ich den Kopf. Dieses Mal, damit meine eigene Stimme verstummte. Der erste Gedanke, der nicht absurd ist und du denkst du irrst dich. Warum glaubst du schicken sie dich weg? Sie wollen über dich lachen. Das ist der einzige richtige Grund das zu tun. Sie wollen, dass du nicht wiederkommst! Warum sollten sie das wollen. Er hat mich doch nicht grundlos gerettet. Oder nicht? Wieder füllte lautes Gelächter meine Gedanken. Natürlich hat er dich nicht grundlos gerettet. Er hat dich aus dem selben Grund gerettet, aus dem du überhaupt existierst. Ich grinste. Also hatte ich keinen Grund mir Sorgen zu machen. Ich habe einen Grund zu bleiben. Welcher Grund ist es? Muss ich irgendetwas beschützen? Jemanden retten? Warum hat er mich gerettet? Die Stimmen würden nie lügen. Sie haben mich nie angelogen. Sie wollten jemanden zum quälen. Was glaubst du warum dein Vater dich immer wieder geprügelt hat, bist du halb tot auf dem Boden lagst? Was glaubst du, warum die anderen dich immer verspottet haben? Warum dich alle verspottet haben? Die Stimmen lügen. Sie haben noch nie die Wahrheit gesagt. Ich verzog das Gesicht. Lyra hatte mich nie verspottet oder gequält. Sie hat dich aber verlassen. Wenn sie gewollt hätte wäre sie immer noch hier. Sie wollte, dass sie stirbt. Sie wollte, dass du stirbst. "NEIN SIE WOLLTE LEBEN! SIE WOLLTE BEI MIR BLEIBEN! SIE HAT ES VERSPROCHEN!" Ich zuckte immer stärker, bis die tiefe, wütende Stimme der Gestalt vor mir meine Gedanken erfüllte und die Stimmen verstummen ließen: "TOBY! Hast du wieder nicht zugehört? Du sollst schnell sein. Du kennst die Adresse. Und keine Ausflüge." Ich lachte laut und schüttelte den Kopf: "Natürlich nicht. Nur ein schneller Mord." Die Gestalt vor ihm nickte. Das Symbol auf meinem Handgelenk glühte auf. Ob es die Anderen spüren, wenn es glüht? Wieder antworteten nur die Stimmen. Natürlich spüren sie es. Du bist der Einzige der es nicht spürt. Du bist auch der einzige Freak hier. Weshalb glaubst du, wirst du nur zu Morden geschickt, während die anderen nur beobachten müssen? Weil ich zu laut wäre. Ich war schon einmal beobachten. Es war langweilig und ich war zu laut. Weil du ein Freak bist. Deshalb kannst du nicht still sitzen. Deshalb machst du die Drecksarbeit. Weil du für nichts anderes zu gebrauchen bist. Und selbst jemanden umbringen ist schon schwer genug für dich. Wie oft wurdest du schon fast gefasst, weil du zu unfähig warst? Ich schlug die Augen auf und stand vor einem großen Haus. Es sah aus, wie das Haus in dem ich gewohnt habe. Ist Mum hier? Will sie mich sehen? SEI STILL! Warum war ich hier? Ach ja! Die Mission. Ich trat aus dem Unterholz auf das trockene Gras. Es raschelte leise. Es fühlt sich weich an. Ich bin im Norden. Im Süden ist es heiß und das GrasMittel ist trocken. Es fühlt sich anders an. Nicht weich. Anders. Wenn du nicht so dumm wärst wüsstest du was dieses Gefühl ist. Mein Arm zuckt und schlägt gegen meine Seite. Hey. Du blutest. Wie kann man so unfähig sein? Ich sollte die Stimmen umbringen. Sie lügen. Ich hätte es gemerkt, wenn ich bluten würde. Ich lief auf die Straße und hörte wie meine eigenen Schritte auf dem Asphalt wiederhallen. Dazwischen ist ein anderes Geräusch. Als hätte jemand den Wasserhahn nicht zugedreht. Ich sah an meinem Arm herunter. Eine dunkle Flüssigkeit tropfte von meinen Fingerspitzen. Die Tür war dunkler. Wann hat Mum die Tür streichen lassen? Ich klingelte. Langsam gingen einige Lichter an. Hat Mum schon geschlafen? Sie wird böse sein, wenn ich ihr sage, dass ich meinen Schlüssel nicht dabei habe. Mum sieht mich verschlafen an. Als ihr Blick auf meinen Arm fällt schüttelt sie den Kopf und zieht mich ins Haus. Der Flur sieht anders aus als sonst. Eine wütende Stimme schreit hinter mir: "Was willst du hier Junge. Ich kann dir nicht helfen. Such dir ein Krankenhaus. Aber geh hier weg. Du blutest den Teppich voll." Hinter mir steht ein Mann. Ein Fremder: "Wo ist M-mum?" Seine Stimme wird lauter: "Ich kenne weder dich noch deine Mutter. Verschwinde bevor ich die Polizei rufe." Deine Mum war nie hier. Du hast dein Haus abgebrannt. Vergessen wie du deine Mutter verbrannt hast? Aber ich bin doch Zuhause. Oder nicht? Lautes Gelächter hallt in meinem Kopf wieder. Verwirrt runzle ich die Stirn. Ich bin in meinem Haus. Mum hat mich reingelassen. Mum ist tot. Der Mann hat sie umgebracht. Warum bist du sonst hier? Er wollte dich quälen. Du bist nur da, um zu leiden. "E-er hat Mum... A-a-ber sie hat mir d-doch die T-t-tür... Du hast m-meine M-mutter...", ich lachte. Immer lauter. Alles ergab einen Sinn. Ich griff an meine Seite und fühlte den vertrauten Griff meines Beils. Wie hatte ich das Gesicht des Mörders meiner Mutter vergessen? Du solltest dich rächen. Töte ihn und seine Familie. Er hat es verdient. Mein Lachen wurde noch lauter. Schüchterne sanfte Schritte kamen von der Treppe. Eine junge Frau betrat den Raum. Ich hörte ihren Atem stocken. Darauf folgte das Geräusch eines Körpers, der leblos auf den Boden fällt. Ich drehte mich langsam um. Als Erstes sah ich den Körper einer Frau. Mein Beil war tief in ihrem Unterkörper vergraben. Daneben mein ausgestreckter Arm. Wann habe ich geworfen? Die Stimmen antworten nicht. Jubeln nur noch als ich auf den Körper zugehe und mein Beil, mit einem Knacksen und Glucksen aus dem Magen der Frau ziehe. Ich zucke mit einem Mal stärker als sonst. Es vergeht kaum eine Minute in der ich nicht irgendwie zucke, aber jetzt scheine ich nicht für eine Sekunde still stehen zu können. Ein schriller Schrei hinter mir sorgte dafür, dass ich mich wieder umdrehe. Ein Mann stand da. Er ist schon halb aus der Tür heraus, als ich ihn erreiche und ihn zurückzerre. Die Tür fällt schwer ins Schloss: "D-du hast Gl-glück." Er holt zum Schlag aus und trifft mich in den Magen. Der Mann schreit mich an: "Was ist los mit dir? Was willst du von uns?" "I-ich soll m-mich beeilen." Es ist ein schönes Geräusch. Das Geräusch von reißendem Fleisch. Von heißem Blut, das auf Parkett tropft. Von knackenden Knochen. Halt. Das sind meine Knochen, die da knacken. Mein Zucken wird langsam ruhiger. Und ich sehe auf. Der Flur ist mit einer Schicht aus Blut und Fleisch bedeckt. Ein Röcheln ertönt vom anderen Ende des Flures. Nicht mal Töten kannst du richtig. Sie war nur bewusstlos. Jetzt wird sie dich verspotten. So wie wir es alle tun. Ihre Stimme zittert und ist fast unhörbar zwischen Husten und rasselndem Atmen: "W-wer bist... d-du?" Ich trete in ihren Magen. In das Loch, das mein Beil geschlagen habe. Wer ist sie mich zu verspotten? Sie liegt tot vor mir und redet. Sie verdient es. Du verdienst es mehr. Du hast sie einfach angegriffen. Und du hast Stunden gebraucht. Du bist nicht mehr als ein zuckender, stotternder Idiot. Ticci Toby. "T-ticci T-t-toby." --KatyCraft (Diskussion) 21:01, 17. Mai 2015 (UTC) Kategorie:Mord Kategorie:Geisteskrankheit Kategorie:Tod Kategorie:Mittellang