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  • Das Capgras-Syndrom
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  • „David, bitte tue das nicht!“, flehte mich eine fremde Frau an. Ihre Stimme klang geschwächt und gebrochen. Die unzähligen Schmerzschreie und die salzigen Tränen, die sie in den Momenten der Qualen und des Leids vergossen hatte, hatten ihre Stimmbänder schmerzvoll gereizt. Dabei hatte ich doch nur versucht mich vor dieser fremden Frau, die sich als meine Ehefrau Marie ausgab zu schützen! Das Messer, dass ich ihr zuerst an die Kehle gelegt hatte, ließ sie nicht im Geringsten einschüchtern. Von daher hatte ich keine andere Wahl als meinen Werkzeugkasten hervorzuholen.
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  • „David, bitte tue das nicht!“, flehte mich eine fremde Frau an. Ihre Stimme klang geschwächt und gebrochen. Die unzähligen Schmerzschreie und die salzigen Tränen, die sie in den Momenten der Qualen und des Leids vergossen hatte, hatten ihre Stimmbänder schmerzvoll gereizt. Dabei hatte ich doch nur versucht mich vor dieser fremden Frau, die sich als meine Ehefrau Marie ausgab zu schützen! Das Messer, dass ich ihr zuerst an die Kehle gelegt hatte, ließ sie nicht im Geringsten einschüchtern. Von daher hatte ich keine andere Wahl als meinen Werkzeugkasten hervorzuholen. „Du bleibst hier, während ich schon mal mein Werkzeug hole, dann werden wir zwei sicher viel Spaß miteinander haben…“ Obwohl mich der Anblick dieser Frau anwiderte und ich regelrecht einen Würgereiz bekam, wenn ich sie so halb nackt auf dem Bett liegen sah, machte mich ihr schlanker Körper irgendwie an. In dem schwarzen Dessous sah sie ausgesprochen heiß aus. Selbst ihre prallen Brüste bereiteten in mir ein seltsames Gefühl… Sofort schüttelte ich diesen widerlichen Gedanken aus meinem Kopf. Nein, mahnte ich mich selbst. Diese Frau ist eine Betrügerin! Eine Doppelgängerin, die sich nur als meine geliebte Ehefrau ausgibt! Meine wirkliche Marie ist vor 2 Stunden verschwunden. Sie sagte mir, sie wollte nur einkaufen gehen, um uns beiden am Abend etwas Leckeres zu kochen. Doch als sie wieder kam… war etwas anders… Die Art wie sie mich zur Begrüßung umarmte war mir so fremd vorgekommen, dass ich mich willkürlich von ihrer Umarmung löste. „Honey, was hast du denn?“ fragte sie mich mit einem irritierten Blick, als wüsste sie nicht was vor sich ging. „Du wagst es ernsthaft mich als ‘Honey‘ zu bezeichnen? Du daher gelaufenes, kleines Miststück?“ entgegnete ich kühl, im Glauben diese Frau würde endlich verstehen, dass sie gehen sollte. „Sag mal, wie redest du mit mir?! Ich bin deine Frau! Marie!“ Doch ich ignorierte ihre Worte, nahm unbemerkt eine nahestehende Vase und schlug sie nieder, dann schleppte ich ihren bewusstlosen Körper ins Schlafzimmer, fesselte sie ans Bett, klebte ihren Mund zu, um ihre Schreie zu dämpfen und holte noch schnell ein Messer aus der Küche. Zuvor hatte ich ihr die Klamotten ausgezogen. Ich wollte die Wunden dieser Verräterin sehen! Jetzt war ich auf dem Weg zurück zu ihr. In meiner rechten Hand trug ich einen Werkzeugkasten. Mir war bewusst, dass ich sie schon dazu bringen würde mit mir zu reden und wenn nicht, dann würde ich mich an ihrem hilflosen, schlanken Körper mit meinen Instrumenten schon austoben… Bei dem Gedanken an letzteres musste ich grinsen. Ob es schwer werden würde, ihre zierlichen Finger einzeln abzuhacken? Wie laut würde sie wohl dabei schreien? Wie lange würde sie mich anflehen, damit aufzuhören? Mit einem noch breiteren Grinsen öffnete ich die Tür und sah in ihr zierliches Gesicht: Die schönen, saphirblauen Augen waren völlig verquollen, ihre langen braunen Haare waren zerzaust – womöglich hatte sie versucht sich mit aller Kraft aus den Fesseln zu befreien, in dem sie immer weiter an den Seilen zog. Blut lief in kleinen Mengen an ihren Armen entlang, tatsächlich. Sie war dumm genug um sich von strammgezogenen Seilen zu befreien. Ich lachte auf. „Man, du Fllitchen kannst nicht meine Frau sein, so dumm wäre sie nicht. Sich mit aller Macht von den Fesseln zu lösen! Aber nun gut, Spaß beiseite,“ mein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst. Mit langsamen Schritten nährte ich mich ihr zu und setzte mich auf die Bettkannte. „Weißt du,“ begann ich langsam, während ich meinen Werkzeugkasten vor mich hinstellte und ein Katermesser hervorholte. „Du kannst so viel schreien wie du willst. Du kannst so viel weinen wie du willst; ich weiß, dass du NICHT meine Frau bist!“ Die Fremde fing wieder an zu weinen und verzweifelt an den Fesseln zu ziehen, als würde sie mir damit entkommen können, doch da hatte sie sich gewaltig geschnitten, Wort wörtlich! „SAG MIR ENDLICH WO MEINE FRAU IST!“, schrie ich diese billige Kopie an, um ihre inzwischen zu Kreischen verwandelten Schreie zu übertönen. Ruckartig riss ich ihr das Klebeband ab und zwang sie mich anzusehen. „Ich frage dich nur noch ein aller letztes Mal: Wo. Ist. Meine. Frau?“, flüsterte ich ihr fordernd ins Ohr. Mit Absicht betonte ich jedes Wort, damit sie mir endlich die gewünschte Information lieferte, jedoch bekam ich stattdessen eine Antwort, die mich völlig um den Verstand brachte: „David, Sweetheart, ich bin deine Frau! Ich bin deine Marie! Mit der du Kinder haben wolltest, mit der du eine Zukunft aufbauen wolltest! Ich liebe dich!“ Dieser Worte… Sie waren genau dieseleben, die auch Marie immer wieder zu mir gesagt hatte… Meine Marie! Nun war ich vollkommen davon überzeugt, dass dieses Miststück nicht einfach eine Kopie war, sondern auch noch EXAKT dieselben Wörter verwendete wie meine über alles geliebte Frau… Wortlos erhob ich mich von der Bettkannte und griff instinktiv zum Hammer in der Kiste. Mein Blick war gesenkt, mein Körper durchfuhr eine plötzliche Kälte die sich bis unter die Haut grub und mich schaudern ließ. Ekelhaft. Diese Frau war einfach ekelhaft! Ohne zu zögern hob ich den Hammer und schlug mehrmals auf ihren Kopf ein. Ein aller letztes Mal sah ich in ihr Gesicht. Ihre Lippen formten die gleichen Wörter wie auch zuvor, ehe sie in einem Bett aus purpurrotem Blut ihre Ruhe fand: "Ich liebe dich, David." Wie in Trance holte ich ihr Hirn aus ihrem aufgeschlagenen Schädel vorsichtig heraus und sammelte auch ihre abgehackten Finger zusammen, um sie in einen Müllsack zu tun und diesen samt der Leiche im Wald zu vergraben. Ich sitze jetzt auf dem Sofa und denke an sie. An meine Frau, die bald zurückkommen wird. Auf einmal klingelt es an der Tür. Ist es vielleicht meine Marie? Geschrieben von: BlackRose16 (Diskussion) 11:35, 5. Mai 2017 (UTC) Kategorie:Mord Kategorie:Geisteskrankheit Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder