PropertyValue
rdfs:label
  • Gegenspieler
rdfs:comment
  • Mit einem beklemmenden Gefühl im Bauch stellte ich mich auf meinen vorgesehenen Platz. Um mich herum Gleichgesinnte, alle mit einem grimmigen Blick. Gegenüber von uns.... Feinde. In einer akkuraten Reihe aufgestellt. So oft hatte ich das schon miterlebt, wie ein grausames Déjà-vu. Und so tobte die Schlacht um mich herum. Streitwagen zerbarsten, Männer stürzten in den Tod, Pferde stiegen, als ihr Reiter starb. Es herrschte das reinste Chaos. Zwischendrin huschte eine junge Frau durch das Massaker und stieß den Gegnern ihren spitzen Dolch in den Rücken. Bis ich schließlich allein war.
dcterms:subject
abstract
  • Mit einem beklemmenden Gefühl im Bauch stellte ich mich auf meinen vorgesehenen Platz. Um mich herum Gleichgesinnte, alle mit einem grimmigen Blick. Gegenüber von uns.... Feinde. In einer akkuraten Reihe aufgestellt. So oft hatte ich das schon miterlebt, wie ein grausames Déjà-vu. Mein Nebenmann zitterte, seine Mistgabel umklammerte er, wie ein Ertrinkender ein Rettungseil. Ich wollte ihn ansprechen, fragen, ob alles okay sei. Doch meine Lippen waren versiegelt. Still standen wir da, warteten auf einen Befehl von unserem Herrn. Da regten sich unsere Gegner, ein Bauer trat mit entschlossenen Blick aus der Reihe und seine Mitstreiter johlten. Stumm beobachtete ich das Geschehen, während ich steif auf meinem Platz stehen blieb. Ich hatte keinen Befehl bekommen. So musste ich tatenlos zusehen, wie mein ängstlicher Nebenmann zaghaft einen Schritt voran tat. Sein Blick flitzte über das Schlachtfeld. Wieder wollte ich ihm beruhigend zusprechen, doch es war mir nicht vergönnt zu reden. Und da sah ich auch schon einen feindlichen Ritter herannahen, mit einem Grinsen, wie es nur vom Satan persönlich kommen konnte. Das Schwert blitzte auf, der junge Mann duckte sich schreiend, wusste bereits was kommen würde. So oft. So oft hatten wir es erlebt und kein Ende war abzusehen. Nie würden wir in Frieden ruhen können. Zu jeder neuen Schlacht würden wir bereit stehen und verlieren. Immer wieder. Der Ritter lachte überlegen. "Du wirst verlieren", sprach er Jenes aus, was ich eben gedacht hatte. Die scharfe Klinge sauste hinab, trennte dem schreienden Mann den Kopf ab und er fiel. Ausdruckslos beobachtete ich die Situation vor mir. Und so tobte die Schlacht um mich herum. Streitwagen zerbarsten, Männer stürzten in den Tod, Pferde stiegen, als ihr Reiter starb. Es herrschte das reinste Chaos. Zwischendrin huschte eine junge Frau durch das Massaker und stieß den Gegnern ihren spitzen Dolch in den Rücken. Bis ich schließlich allein war. Mein Herr stand hinter mir, mit einem düsteren Blick. Schon seit Langem kommentiere er seinen Untergang nicht mehr. Ich starrte der Armee vor mir entgegen. Auch sie war beträchtlich geschrumpft, dennoch waren wir dem Untergang geweiht. Weit, weit hinter seinen Leuten stand dessen König und grinste mich boshaft an. Mit einem lang gezogenen Seufzen stellte ich mich wiederholt meinem Schicksal, machte eine letzte Verzweiflungstat und schritt nach vorn. Breitete die Arme aus. Und wartete. Mein Haupt erhob sich gen Himmel. Und die Spitze einer Mistgabel bohrte sich in meine Kehle. Nicht mal die Niederlage durch ein Schwert wurde mir vergönnt. Der Dreck vermischte sich mit meinem Blut, die Spitzen ragten unheilvoll aus meinem Hals. Mein König, weshalb alle sterben mussten, wartete hinter mir auf seinen sicheren Tod. Nun, da es soweit war, stolperte er verängstigt einen Schritt zurück. Doch noch während ich auf dem staubigen Boden aufschlug, die dreckige Mistgabel in meiner Kehle und den schmutzigen Kerl lachend über mir, sah ich die junge Dame, wie sie sich ihm näherte. Mein Herr stand erstarrt da. "Schach....", flüsterte sie anzüglich, zog einen Dolch und stieß ihn direkt in das Herz meines Königs. Er riss die Augen auf. In ihnen spiegelte sich der Schmerz wieder, den wir immer und immer wieder erleiden mussten. "...matt", gurrte sie und zog ihn mit einem ekelhaften Geräusch aus seiner Brust. Ich schloss die Augen. Im Hintergrund hörte ich weit über mir jemanden fluchen und einen anderen Lachen. "Na komm. Es ist doch nur ein Spiel. Revanche?" "Nein.... bitte nicht noch mal....", hauchte ich, sah den leuchtenden Punkten entgegen und griff nach ihnen. Doch schon wurde ich wieder hochgehoben, aufgerichtet und man drückte mir meine Waffe wieder in die Hand. Das Blut an meiner Kehle war noch nicht einmal getrocknet. Neben mir stand der selbe, armselige Tropf wie vorhin. Er zitterte diesmal nicht, sonder stand mit trüben Blick da, den Kopf dürftig auf die Schultern genäht. Und wieder waren wir "hergerichtet" für die Schlacht. Und wieder hörte ich die beiden Stimmen über uns reden. Wie ich sie hasste. "Diesmal gewinne ich, warte es nur ab Papa!" Autor: [1] Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Mittellang Kategorie:Theorie Kategorie:Tod