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  • Schau weg
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  • Der Herbst fing an. Die ersten Tage und schon eine Beerdigung - und dann auch noch die von meinem besten Freund. Ich habe schon vor ein paar Wochen gemerkt, dass etwas falsch war, aber ich habe zu spät reagiert... Dann fiel ein Schuss, er fiel auf den Boden und ich rannte aus dem Wald auf die Straße und dann zu Fuß nach Hause. Ich kann es nicht vergessen. Jeden Tag wird es schlimmer. Ich befolge seine Anweisungen, damit ich überlebe. Ich vertraue irgendwie keinem mehr. Und seit diesem Tag passierte es öfter und öfter.
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  • Der Herbst fing an. Die ersten Tage und schon eine Beerdigung - und dann auch noch die von meinem besten Freund. Ich habe schon vor ein paar Wochen gemerkt, dass etwas falsch war, aber ich habe zu spät reagiert... Am ersten August bin ich aufgestanden und der Morgen war wie jeder andere, nur dass ich an diesem Tag mit meinem besten Freund, Paul, und seiner Freundin, Christina, und leider auch seiner Mum, zum Woodstock-Fest nach Polen fahren wollte, bis das Telefon klingelte. Es war Paul. Er hat gesagt, dass er nicht kann, aber wenn ich Bock habe, könnte ich dann mit Christina und seiner Mum hinfahren. Ich hab abgesagt, denn ohne ihn wäre es ziemlich langweilig. Ich machte mich sofort auf den Weg zu ihm, um zu sehen, was so Schlimmes passiert ist. Er lag im Bett. Christina hat sich um ihn gekümmert. Er hatte hohes Fieber und konnte deswegen nicht mitkommen. Nun ja, er hatte noch genug Kraft, um mit mir eine Runde Videospiele zu spielen. Um 9:30 Uhr ging ich wieder nach Hause. Es war ein cooler Tag, obwohl Paul ziemlich ruhig war, was sehr komisch für ihn war. Ein paar Tage später, nachdem ich ihn überhaupt nicht erreichen konnte und er kein einziges Mal auf Facebook war, beschloss ich, ihn nochmal besuchen. Dieses Mal machte seine Mum auf, was schon sehr komisch war. Sie sagte Paul war in seinem Zimmer. Als ich hinein ging, schaute er auf den Fernseher, obwohl nur diese komischen Störsignale darin zu sehen waren. Ich fragte ihn ein paar Mal, was los sei. Er hat nicht geantwortet, bis ich ihn an der Schulter gepackt hatte, dann hat er sich erschreckt und gefragt, wie lange ich hier schon sei. Ich sah dann sein Gesicht, es war total blass und ein paar dunkelrote Punkte waren darauf. Ich fragte ihn sofort, was ihm passiert sei, er sagte es wäre nichts. Ich hätte ihm schon damals geholfen, aber meine Mum hatte angerufen und gesagt, dass ich nach Hause müsse. Am nächsten Tag ging ich wieder zu ihm, um ihm zu helfen, aber als ich eintraf, war er nicht mehr da. Seine Mum hat gasagt, dass er im Krankenhaus ist. Ich habe gehofft, dass er bald wieder rauskommt. Doch ich sah dann die heutige Zeitung, in der etwas über einen Patienten stand, der mit blasser Haut und dunkelroten Flecken auf dem Körper ein paar Ärzte und Krankenschwestern verletzt hat und geflohen ist, mit dem Alibi, er wolle keinen anstecken. Ich hätte niemals gedacht, dass das Paul war, aber es war so. Als sein Freund musste ich ihn finden. Am nächsten Tag habe ich verschlafen, weil ich mir am Abend davor nur Gedanken darüber gemacht hatte, wo er sein könnte. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte da so ein Gefühl, dass er in den Wald gegangen ist, um keine Menschenseele zu sehen. Nach ein paar Stunden Sucherei und Verlauferei im Wald habe ich eine Pause gemacht und bin eingeschlafen. Als ich aufgewacht bin, war überall Nebel im Wald, sodass man kaum etwas sehen konnte. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Ein paar Stunden später sah ich Kratzer und Blut an den Bäumen und hatte von Schritt zu Schritt mehr Angst. Am Abend, als es schon dunkel war, hatte ich nur meine Taschenlampe und mich. Ich bemerkte eine Bewegung und hörte ein leises Rascheln. Es war ein Mensch im Nachthemd, es war Paul, aber dieser Paul sah anders aus und verhielt sich merkwürdig. Ich trat ausversehen auf einen Zweig und er bemerkte mich. Er hat mich gewarnt: Ich solle nie wieder den Fernseher anmachen oder das Radio oder ins Internet gehen. Er ist auf allen Vieren geflohen, wie ein Hund oder Wolf, doch er murmelte etwas unter der Nase vor sich hin. Ich bin ihm nachgerannt. Ich dachte es gäbe noch Hoffnung. Ein paar hundert Meter weiter, auf einer Lichtung, hielt er an und es kamen von allen Seiten Lichter, helle Lichter. Ich habe mich erschrocken. Er drehte sich zu mir um und sagte mir noch: "Folge meinen Anweisungen. Sie wollen nur dein Gehirn zu grauer Masse machen, damit sie mit dir alles machen können. Siehe nur was aus mir geworden ist, ich kontrolliere mich nicht mehr. Eine Stimme im Kopf sagt mir die ganze Zeit ich solle töten, aber ich versuche es nicht zu tuen, aber sie wird immer lauter und unerträglicher und dieser Drang, das zu machen, dieses Gefühl, die Stimme ..." Dann fiel ein Schuss, er fiel auf den Boden und ich rannte aus dem Wald auf die Straße und dann zu Fuß nach Hause. Ich kann es nicht vergessen. Jeden Tag wird es schlimmer. Ich befolge seine Anweisungen, damit ich überlebe. Ich vertraue irgendwie keinem mehr. Und seit diesem Tag passierte es öfter und öfter. Also beachtet seinen Rat, macht den Fernseher, das Radio und den PC aus. Je schneller ihr das macht, desto länger werdet ihr leben. Kategorie:Mittellang Kategorie:Artikel ohne Bilder