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  • Ankunft/Irrlicht
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  • Hell. Verlockend. Schon seit Stunden lief er einsam durch den Wald, angezogen von dem funkelnden kleinen Licht zwischen den Baumwipfeln. Verlangen. Seine Gedanken waren taub, gelähmt, vollkommen erfüllt von der strahlenden Schönheit dieses Lichts, das ihn immer weiter zog. Das Knirschen des Schnees unter seinen Füßen drang nicht bis an seine Ohren, er spürte die tödliche Kälte der Winternacht nicht, lief weiter, wie eine Marionette, weiter auf den Lichtpunkt zu, der sich in seinen Kopf gebrannt hatte. Angst. Trauer, Panik. Hoffnungslosigkeit. Worte bildeten sich in seinem Kopf, fremde Worte.
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  • Hell. Verlockend. Schon seit Stunden lief er einsam durch den Wald, angezogen von dem funkelnden kleinen Licht zwischen den Baumwipfeln. Verlangen. Seine Gedanken waren taub, gelähmt, vollkommen erfüllt von der strahlenden Schönheit dieses Lichts, das ihn immer weiter zog. Das Knirschen des Schnees unter seinen Füßen drang nicht bis an seine Ohren, er spürte die tödliche Kälte der Winternacht nicht, lief weiter, wie eine Marionette, weiter auf den Lichtpunkt zu, der sich in seinen Kopf gebrannt hatte. Angst. Ein einziger, winziger Gedanke schlich sich langsam in sein erstarrtes Bewusstsein und breitete sich dort aus wie ein Sprung in einer Eisfläche. Das Licht kam nicht näher. Trauer, Panik. Verzweifelt lief er schneller auf den leuchtenden Punkt in der Ferne zu, noch immer füllte das Licht seine Gedanken, doch es war kalt geworden, leblos, feindselig. Hoffnungslosigkeit. Sein Gang wurde langsamer, kraftlos stolperte er weiter durch die Dunkelheit. Eine Träne rann ihm aus dem Auge, gefror noch auf seinem Gesicht. Immer noch lockte der Stern ihn weiter, zerrte schmerzhaft an etwas in seinem Inneren. Sein Kopf war leer, als er weiter einen Schritt nach dem anderen in den knöcheltiefen Schnee setzte und eine Hand langsam nach oben zu seinem Kopf wanderte. Seine Zähne schlossen sich um das erste Glied seines Zeigefingers, bissen zu. Der Schmerz blieb aus, Wut brodelte in ihm herauf, während er – den Blick immer noch starr auf das ferne Leuchten geheftet – stärker auf seinen Finger biss. Das zarte Fleisch gab nach, Blut lief in seinen Mund, wie besessen knirschten Zähne auf Knochen. Er fühlte nichts, lief weiter, das Gesicht zu einer grausamen Grimasse verzerrt. Worte bildeten sich in seinem Kopf, fremde Worte. Sie kamen wie aus dem Nichts, Gedanken, als wären es seine eigenen, und doch dachte er nichts, während er mühsam vorwärts stolpernd mit aller Gewalt an seinem Finger nagte. Er riss den locker herab baumelnden Teil seines Fingers ab und warf ihn weg, während er genüsslich auf seiner Zunge herumkaute.