rdfs:comment | - Es begann alles vor fünf Jahren. Damals, als sie angefangen haben, mich fett zu nennen. Erst fett, dann hässlich und schließlich alle anderen nur denkbaren Beleidigungen. Ich war wirklich nicht die dünnste, doch sonst eigentlich wirklich hübsch, wie ich fand: schwarzes Haar über die Hälfte meines Rückens, relativ große, blaue Augen, Stupsnase und schmaler Mund. Doch trotzdem hassten mich alle. Sogar meine Eltern hassten mich. Sie waren schließlich zu sehr damit beschäftigt, meine Schwester Emma liebzuhaben. Meine ganze Familie hasste mich. Auf Geburtstagen hieß es hinter meinem Rücken "Nimmt sie eigentlich noch jemals ab?", "Ist sie schwanger oder einfach nur fett" und "Hoffnungslos. Sie wird nie einen Freund bekommen.". Das war es, das war, was die Leute von mir dachten. So viel zum Thema
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abstract | - Es begann alles vor fünf Jahren. Damals, als sie angefangen haben, mich fett zu nennen. Erst fett, dann hässlich und schließlich alle anderen nur denkbaren Beleidigungen. Ich war wirklich nicht die dünnste, doch sonst eigentlich wirklich hübsch, wie ich fand: schwarzes Haar über die Hälfte meines Rückens, relativ große, blaue Augen, Stupsnase und schmaler Mund. Doch trotzdem hassten mich alle. Sogar meine Eltern hassten mich. Sie waren schließlich zu sehr damit beschäftigt, meine Schwester Emma liebzuhaben. Meine ganze Familie hasste mich. Auf Geburtstagen hieß es hinter meinem Rücken "Nimmt sie eigentlich noch jemals ab?", "Ist sie schwanger oder einfach nur fett" und "Hoffnungslos. Sie wird nie einen Freund bekommen.". Das war es, das war, was die Leute von mir dachten. So viel zum Thema "Die inneren Werte zählen"! Ich hatte Alpträume, ja, sogar in meinen Schlaf hinein verfolgten sie mich. Doch eines Tages sollte ich mich rächen. Eines schicksalhaften Tages sollte es passieren. Es war ein Freitag, Sommerferien. Meine Schwester hatte einen Autounfall gebaut. Totalschaden. Wir mussten einen neuen PKW anschaffen. Das war meinen Eltern nur recht, sie wollten schon lange ein neues Auto. Außerdem sagten sie:"So lange unserem Zuckerpüppchen, unserem Schatz, unserem ein- und alles nichts passiert ist!". Bei mir hätte es gehießen:"Die wären wir los. Schade um das Auto.". An diesem Freitag also, wurde unser Auto zum Schrottplatz gefahren, wo es verschrottet werden sollte. Bevor das aber passierte, schlüpfte ich selbst noch ein letztes mal hinein, da ich zwischen den Ritzen auf der Rückbank etwas versteckt gehabt hatte. Die Tür bekam ich erstaunlicherweise ohne große Mühen auf, aber ich fand nicht, was ich suchte: den Schlüssel. Diesen Schlüssel hatte ich einmal gefunden und allen erzählt, es sei der Schlüssel zu meinem Herzen. Sie haben mich ausgelacht. Alle. Trotzdem hatte er immer eine besondere Bedeutung für mich. Da ich aber kein Geheimversteck dazu gefunden hatte, musste ich ihn im Auto verstecken. Doch ich fand ihn nicht. Der Schlüssel war weg. Mein Schlüssel. Ich suchte überall, fand ihn aber nicht. Dann hörte ich es, das Knirschen und Knacken. Glas splitterte. Sie hatten angefangen, das Auto zu zerquetschen. Obwohl sie wussten, dass ich hier war. Sie wussten es... Sie brachten mich um. Das war das Ende.
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