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  • Selbstreflexion
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  • Schon den ganzen Tag hatte ich das ungute Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Ich kam gerade von der Arbeit und war auf dem Weg nach Hause. Obgleich es langsam auf das Frühjahr zuging und der Schnee schmolz, war es noch ziemlich kalt. Seit einigen Tagen hatte ich sichtliche Schlafprobleme, denn immer wenn ich die Augen schloss, kam es mir so vor, als hätte jemand seinen Blick auf mich geworfen. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Mit pochendem Herzen drehte ich mich um und sah…nichts. Keine Menschenseele war auf der Straße. Etwas ängstlich ging ich weiter meines Weges, da hörte ich erneut Schritte. Doch als ich zurück blickte, war dort wieder keiner. Ich beschleunigte nun meinen Schritt, da vernahm ich ein höhnisches Lachen. „Wer ist da?“ meinte ich nun leicht panisch und blickte um
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  • Schon den ganzen Tag hatte ich das ungute Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Ich kam gerade von der Arbeit und war auf dem Weg nach Hause. Obgleich es langsam auf das Frühjahr zuging und der Schnee schmolz, war es noch ziemlich kalt. Seit einigen Tagen hatte ich sichtliche Schlafprobleme, denn immer wenn ich die Augen schloss, kam es mir so vor, als hätte jemand seinen Blick auf mich geworfen. Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Mit pochendem Herzen drehte ich mich um und sah…nichts. Keine Menschenseele war auf der Straße. Etwas ängstlich ging ich weiter meines Weges, da hörte ich erneut Schritte. Doch als ich zurück blickte, war dort wieder keiner. Ich beschleunigte nun meinen Schritt, da vernahm ich ein höhnisches Lachen. „Wer ist da?“ meinte ich nun leicht panisch und blickte um mich…doch es war keiner da. „Das ist nicht lustig! Lass das du kranker Freak!“ meinte ich nun mit Tränen in den Augen und begann zu rennen. Ich hatte die dunkle Gasse nun hinter mir und schnaufte, stark außer Atem, als ich eine Ampel erreichte. Ich hatte es geschafft! Erleichtert atmete ich durch. „Hast du Angst?“ erschrocken fuhr ich herum. Die Stimme war direkt an meinem Ohr gewesen, doch wieder konnte ich niemanden sehen. Ich erblickte nur einen Spiegel in dem Schaufenster eines Ladens, in welchem ich lediglich mein ängstliches Gesicht wahrnahm. „Werde ich schon paranoid, oder leide ich etwa schon an Wahnvorstellungen?“ murmelte ich und ging dann zerstreut nach Hause. Gegen elf Uhr abends legte ich mich schlafen, doch in einen Halbschlaf gefangen, konnte ich erneut diese Stimme vernehmen, welche mich verfolgte. „Wahnvorstellungen sind eine schwere inhaltliche Denkstörung und kommen im Rahmen verschiedener psychischer Störungen vor. Der Wahn ist eine, die Lebensführung behindernde Überzeugung, an welcher man trotz der Unvereinbarkeit mit der objektiv nachprüfbaren Realität, unbeirrt festhält. Dies kann eine Störung der Urteilsfähigkeit zur Folge haben.“ Mit einem grausamen, ja fast krankhaften Lachen im Ohr fiel ich in einen unruhigen Schlaf. Der nächste Tag begann, wie er am Tag zuvor geendet hatte. Auf dem Weg zur Arbeit, in der Arbeit und während der Pause kam ich mir bedrängt und beobachtet vor. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, ein gruseliges, brünettes Mädchen mit großen stahlblauen Augen vor mir zu sehen. Als ich dann auch noch in die Personalabteilung gerufen wurde, weil meine Leistungen seit Wochen zu wünschen übrig ließen, war ich völlig am Ende. Als die Stunden verstrichen waren, machte ich mich auf den Heimweg. „Bist du sicher, dass du sofort nach Hause möchtest?“ Erschrocken zuckte ich zusammen. Keiner in Sicht. Was ging hier nur vor, dachte ich verzweifelt. War ich verrückt geworden? Ich lief weiter. „Spiel noch ein wenig mit mir“ schon wieder! Es waren zwar Leute auf der Straße, aber niemand, der meinem Ohr so nahe kommen konnte. In völliger Panik gefangen, begann ich zu rennen und rempelte Leute an. „Du kannst nicht entkommen“ da stolperte ich und fiel hin. Ein älterer Herr versuchte mir aufzuhelfen. Völlig hysterisch schlug ich seine Hand weg. „Lass mich in Ruhe!“ fuhr ich ihn an. Völlig außer Atem stürmte ich an dem Laden von gestern vorbei, konnte nur kurz mein geschocktes Spiegelbild erkennen und kam schließlich zu Hause an. Hastig schloss ich die Tür auf und rief nach meiner Mutter, doch es kam keine Antwort. Als ich das Wohnzimmer betrat, blieb ich wie angewurzelt stehen. Das Mädchen mit den langen braunen Haaren und den stahlblauen Augen stand mitten im Raum. Mich packte vollkommener Horror. „W-wer sind sie?“ fragte ich. Mein Herz schlug schneller und meine Eingeweide zogen sich zusammen. „Du bist das! Du verfolgst mich schon seit Wochen, oder? Wer zum Teufel bist du?“ Da wurde die Tür plötzlich zugestoßen und man hörte ein Klicken. Erschrocken wandte ich meinen Blick zur Tür hinter mir, doch es war niemand zu sehen. Als ich mich zu dem Mädchen umdrehen wollte, war sie verschwunden. Nur noch mein eigenes Spiegelbild reflektierte sich in dem großen Wandspiegel, am anderen Ende des Zimmers. Mein Atem ging flach und unstetig, als mir eine Stimme ins Ohr wisperte. „Sieh in die Ecke.“ Erst jetzt realisierte ich, was da vor sich ging. Meine Mutter, mein Vater und mein älterer Bruder lagen gefesselt und geknebelt auf dem Boden und sahen mich mit schreckgeweiteten Augen an. Ein spitzer Schrei entfuhr mir. „Oh mein Gott!“ Doch in diesem Moment, lag eine kühle Klinge an meinem Hals und ich spürte den Luftzug an meinem Ohr. „Sag mir, wenn du dich entscheiden müsstest, würdest du dich retten, oder deine Familie? Was empfindest du bei dieser Vorstellung?“ verlangte die Stimme in einem krankhaften Singsang zu erfahren. „W-wovon redest du da nur?“ meinte ich verängstigt und begann zu zittern. Ich wollte den Blick auf den riesigen Wandspiegel werfen, um zu erfahren, wer mich da bedrohte, doch plötzlich übermannte mich ein stechend heißer Schmerz. Ich schrie gequält auf und das erste, was ich sah, war ein Teil meines Ohres, welches blutverschmiert auf dem Boden lag. „Wenn du nicht zuhören kannst, benötigst du auch kein Ohr“ meinte SIE kalt. Winselnd und unter Schmerzen windend erbrach ich mich auf den Boden. Man packte mich an den Haaren und hielt mich so hoch, sodass man in mein anderes Ohr flüstern konnte. „Du hast zwei Optionen, entweder töte ich dich hier sofort, auf die schmerzhafteste Art, die du dir nicht einmal vorstellen kannst, oder aber du nimmst dieses Messer und bringst deine Familie um und ich lasse dich in Ruhe.“ Ein Messer wurde mir in die Hand gelegt. Wie benebelt starrte ich die scharfe Klinge an. Langsam und monoton, ohne einen Gedanken zu fassen, stand ich auf und blickte zu meiner Familie. Dieser schreckliche Schmerz am ehemaligen Ohr…auf keinen Fall konnte ich noch mehr ertragen. Langsamen Schrittes ging ich auf meine, mittlerweile panische Familie zu. Mit krankem Gesichtsausdruck betrachtete ich sie. „Tik, tack, meine Liebe, deine Zeit läuft ab. TU ES.“ Völlig wahnsinnig erhob ich das Messer und stach wild auf diese drei Menschen ein. Die gedämpften Schreie füllten die Luft und das Blut spritzte. Ich keuchte und ließ von ihnen ab, als die Schreie verstummten. Mit einem wahnsinnigen Ton fragte ich die Stimme: „Das ist so gut, oder? Ich war brav, jetzt lässt du mich gehen?“ Das Mädchen mit den stahlblauen Augen und dem langen braunen Haar erwiderte nichts. Da begann ich krankhaft zu lachen und stach mit der Klinge wahllos um mich. Der eisenhaltige Geruch des Blutes verteilte sich im ganzen Zimmer. Ich zerfetzte die Leichen meiner Familie immer mehr. Schließlich brach ich zusammen und stimmte einen merkwürdigen Singsang aus Lachen und Weinen an. „Ich war brav…das müsst ihr doch einsehen, oder? Ich bin ein liebes Mädchen und noch so jung….da darf ich nicht sterben, Dafür habt ihr doch Verständnis, nicht wahr? Einen Monat später, Psychische Heilanstalt München/ Haar Die Krankenschwester sprach mich an, doch wie immer reagierte ich nicht. Einen Monat verbrachte ich nun schon hier, alleine. Ohne meine Familie und ohne die Stimme. „Hör mal meine Kleine, ich hab hier einen Spiegel, der wurde von unbekannt an dich geschickt, allerdings schon vor einem Monat in Auftrag gegeben, vielleicht hilft er dir ja ein bisschen auf die Beine“ meinte die Krankenschwester und verließ dann seufzend das Zimmer. Ich nahm kaum Notiz davon und legte mich schlafen. Mitten in der Nacht wurde ich wach. Eine Stimme wisperte in mein Ohr. „Ich sagte dir doch, du bist nie alleine…komm, komm und spiel mit mir.“ Wie ferngesteuert erhob ich mich und sah mich um. Der Spiegel reflektierte sanft das einfallende Mondlicht. Ich ging darauf zu und setzte mich. „Da bist du ja wieder“ meinte ich lächelnd. Das Mädchen mit den stahlblauen Augen und dem langen, braunen Haar sah mich aus dem Spiegel an. „Du hast aber lange gebraucht, das Datum des Versandes hättest du früher veranlassen sollen!“ meinte sie vorwurfsvoll. „Ja ich weiß, es tut mir ja leid, aber nun können wir das hier endlich beenden. Lass uns meine Familie suchen gehen.“ Am nächsten Tag erschien ein Zeitungsartikel: München/Haar: Mädchen, das an Schizophrenie leidet, schlitzt sich mit Spiegelsplittern die Pulsadern auf. Vertonung der CP: ☀Kategorie:Schockierendes Ende Kategorie:Mittellang Kategorie:Geisteskrankheit
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