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  • 1.12 Der silberne Koffer/Transkription
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  • Es ist ein ruhiger sonniger Tag im Dschungel. Kate sitzt hoch auf dem Stamm eines kräftigen schräg liegenden Baumes, die Beine um den Stamm geschlungen, und pflückt seine Früchte ab. Sie steckt sie in ihre Umhängetasche. Es ist heiß, und sie ist ganz verschwitzt von der anstrengenden Arbeit. Als sie genug hat, lässt sie sich vorsichtig wieder nach unten gleiten. Sie springt auf den Boden hinunter, sucht in ihrer Tasche nach einer kleinen Wasserflasche und trinkt einen Schluck, schraubt den Deckel wieder rauf und geht ein paar Schritte. Hinter ihr knackt es. Kate bleibt stehen, dreht sich alarmiert um und lässt ihren Blick prüfend umherschweifen. Sie kann nichts und niemanden sehen, nur dichte Büsche und Bäume, dreht sich um und geht weiter. Als es gleich darauf wieder hinter ihr raschelt,
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  • Es ist ein ruhiger sonniger Tag im Dschungel. Kate sitzt hoch auf dem Stamm eines kräftigen schräg liegenden Baumes, die Beine um den Stamm geschlungen, und pflückt seine Früchte ab. Sie steckt sie in ihre Umhängetasche. Es ist heiß, und sie ist ganz verschwitzt von der anstrengenden Arbeit. Als sie genug hat, lässt sie sich vorsichtig wieder nach unten gleiten. Sie springt auf den Boden hinunter, sucht in ihrer Tasche nach einer kleinen Wasserflasche und trinkt einen Schluck, schraubt den Deckel wieder rauf und geht ein paar Schritte. Hinter ihr knackt es. Kate bleibt stehen, dreht sich alarmiert um und lässt ihren Blick prüfend umherschweifen. Sie kann nichts und niemanden sehen, nur dichte Büsche und Bäume, dreht sich um und geht weiter. Als es gleich darauf wieder hinter ihr raschelt, bleibt sie wieder abrupt stehen. Einen Augenblick verharrt sie reglos, dann bückt sie sich, hebt einen Stein auf und wirft ihn zielsicher in die Richtung, aus der das Rascheln kam. Sawyer: [Im Hintergrund] Autsch! Verdammte Scheisse! [Hinter einem Busch kommt Sawyer hervorgehumpelt] Was zum Teufel machst du hier!? Kate: Was zum Teufel machst DU hier? Sawyer: Mein Knie – du hättest mir fast die Kniescheibe zertrümmert! Kate: Schleichst du mir jetzt nach? Sawyer: Nachschleichen? [Er hinkt zu ihr hinüber] Ich wollte dich beschützen. Kate: Vor was, einem Südstaaten-Perversling? Sawyer: Ist ja auch egal. [Kate schmunzelt, Sawyer ist empört] Ich fass es nicht. Er beugt sich schmerzvoll herunter. Sie wirft einen Blick auf sein Knie, kann ein amüsiertes Lachen kaum unterdrücken Kate: Oh, so schlimm ist es gar nicht. Sawyer: Es ist mein Knie. Ich entscheide, ob es schlimm ist. Was zum Teufel machst du überhaupt hier draußen? Sie gehen zusammen weiter. Kate: Wir essen 'ne Menge. Hier gibt es noch Bäume, die nicht kahlgefressen sind. Sawyer: Ja, aber du solltest nicht allein rumziehen, nicht nach der Sache mit - Kate: Nein, ich komm schon zurecht. Ich pass auf mich auf. Sawyer: [Spöttisch] Ja natürlich. "Ich brauche keinen Schutz. Ich pass selber auf mich auf" [Mit Tarzanstimme] "Ich Kate. Ich werfen mit Stein." Kate schmunzelt, hält dann plötzlich inne und legt ohne sich zu ihm umzudrehen ihre Hand auf Sawyers Brust, um ihn aufzuhalten. Kate: Shh. Sie lauscht angestrengt auf ein Geräusch im Hintergrund Sawyer: Was, witterst du etwa Blut? Kate: [Schüttelt ihren Kopf] Hörst du das nicht? Für einen Moment sind beide still und lauschen. Es klingt deutlich nach Wasser. Kate geht zielstrebig weiter, dringt durch Büsche hindurch. Sawyer folgt ihr. Sie erreichen einen kleinen von Steinen umsäumten See mit einer Felswand dahinter, von der ein wunderschöner Wasserfall herabplätschert. Für einen Moment stehen sie einfach nur da und bewundern den Anblick. Dann geht Sawyer auf das Ufer zu. Kate: Was hast du vor? Sawyer: [Grinsend] Ich muss mein Knie kühlen. Kate geht ebenfalls auf das steinige Seeufer zu. Sawyer zieht sein T-Shirt aus, Kate nimmt ihre Tasche ab. Als Sawyer Schuhe und Socken auszieht, wirft er ihr einen neckischen Blick zu. Sawyer: Na los, Sommersprosse, nach allem, was wir hier durchgemacht haben, haben wir uns das verdient. [Kate lacht spöttisch] Was, du willst nicht mit rein? Hast du 'ne Bauchnabel-Phobie oder bist du nur miesepetrig? Kate schmunzelt und gibt nach, fängt an, sich die Schuhe auszuziehen, während Sawyer schon ins Wasser steigt. Als Kate ihre Jeans auszieht, seufzt Sawyer sehr zufrieden auf und grinst. Sawyer: Ahh ... na also. [Er gleitet ins Wasser und schwimmt ein paar Züge] Herrlich. [Kate steigt vorsichtig ins Wasser. Er schwimmt bereits mitten im See und sieht zu ihr hinüber] Na los, trau dich! [Kate springt kopfüber ins Wasser und taucht zu ihm hinüber] Whoo-hoo! [Kate taucht an der Oberfläche nahe Sawyer wieder auf] Gut, oder? [Die beiden schwimmen eine Weile ausgelassen herum. Sawyer taucht Kate unter, Sie zahlt es ihm mit gleicher Münze heim und taucht ihn ebenfalls unter. Schließlich wendet Sawyer sich zur Felswand mit den Wasserfällen auf der anderen Seeseite um] Komm, wir schwimmen zu den Felsen! Komm! Sie schwimmen hinüber, klettern aus dem Wasser und auf die Felsvorsprünge hinauf. Kate springt von oben zurück ins Wasser und schwimmt unter Wasser weiter. Sawyer taucht ebenfalls unter. Er holt sie ein, kitzelt sie spielerisch in der Taille. Sie lacht und schwimmt von ihm weg. Immer tiefer tauchen die beiden. Und plötzlich sieht Kate dort etwas. Auch Sawyers Aufmerksamkeit wird erregt. Beide tauchen tiefer, um einen näheren Blick darauf werfen zu können und erkennen ziemlich bald, dass es sich um zwei Leichen handelt, einen Mann und eine Frau, die immer noch fest an ihre Flugzeugsitze geschnallt sind. SCHNITT. Kate und Sawyer kommen hastig an die Wasseroberfläche und schnappen nach Luft. Sawyer: Hey ... alles klar? Kate: Ja! Und bei dir? Sawyer: Ja. Ich seh mir die mal an. Kate: Ansehen? Weswegen? Sawyer: Vielleicht finden wir was. Kate: Sawyer! Doch Sawyer ist schon wieder untergetaucht, und Kate bleibt keine Wahl, als ihm zu folgen. Tief unter Wasser nimmt Sawyer den Mann in Anzug und roter Krawatte unter die Lupe. Kate unterdessen entdeckt unter seinem Flugzeugsitz einen silbernen Koffer. Sie verharrt fast reglos unter Wasser und starrt den Koffer an. Sawyer findet eine Brieftasche und schwimmt damit zufrieden wieder nach oben. Kate folgt ihm. Sie tauchen wieder auf. Sawyer: Hey. Hab 'ne Brieftasche gefunden. [Er hält sie triumphierend hoch und zeigt sie ihr] Kate: Du bist abartig. Sawyer: Er wird sie nicht vermissen. Kate: [Unvermittelt] Hilf mir mit dem Koffer. Sawyer: [Lacht spöttisch auf] Ohoh, ich bin abartig aber du nicht. Kate: Es ist meiner. Ohne ein weiteres Wort taucht sie wieder unter. Er runzelt die Stirn. Und folgt ihr. Kate erreicht die Sitze als erste und versucht den Koffer darunter hervorzuziehen. Doch er klemmt. Sawyer kommt hinzu und löst sie ab. Es gelingt ihm, den Koffer loszureißen. Und beide schwimmen hastig wieder an die Wasseroberfläche. Sawyer steigt aus dem Wasser und klettert auf die Steine, dort wo sie ihre Sachen ausgezogen hatten, den Koffer fest in der Hand. Kate folgt ihm. Sawyer: Den Schlüssel hast du wohl gerade nicht dabei. [Er hält ihr den Koffer hin. Sie nimmt ihn und schüttelt ihn. Beide setzen sich. Sawyer behält Kate fest im Auge, während sie den Koffer betrachtet] Der Koffer gehört gar nicht dir, oder? Kate stellt den Koffer beiseite, wirft ihm einen kurzen Blick zu. Von Spaß und Vergnügen ist nun nichts mehr zu spüren. Kate nimmt ihre Jeans und zieht sie an. Kate: Nein. Sawyer: [Grinst] Na dann... [Greift nach dem Koffer] ... hast du sicher nichts dagegen, wenn ... ich ihn nehme. Kate: [Nach einem stummen Blick] Ist mir egal. Sawyer: Du siehst aber nicht so aus. Sie starren einander an. Kate zieht sich weiter an. Sawyer lacht in sich hinein, behält sie dabei fest im Auge. Sawyer: Gibt es irgendetwas das ich wissen sollte über diesen Koffer? Kate zieht ihre Schuhe an, steht auf und packt ihre Tasche. Kate: Du kannst ihn haben. Damit wendet sie sich ab und lässt Sawyer mit dem Koffer stehen. SCHNITT. Am Strand brechen heftige Wellen ein und überfluten das Camp, reißen Unmengen Gepäckstücke mit sich ins Meer. Die Leute rennen wie aufgescheuchte Hühner herum und versuchen, ihr ohnehin spärliches Gut zu retten. Aufgregte Stimmen: Haltet es fest bevor es ins Meer gerissen wird! Halt es! Halt es! Alle packen was immer sie fassen können und zerren es höher den Strand hinauf, während ihnen das Wasser heftig um die Beine sprudelt. Sayid: [Zu Jack] Hier wird alles weggespült! Das kann nicht normal sein -- [Die beiden zerren Gepäck aus dem tobenden Meer] Dass die Flut so plötzlich kommt, das Wasser steigt wahnsinnig schnell. Jack: Einiges ist nicht normal auf dieser Insel. [Er wirft einen Blick auf das Stück vom Flugzeugrumpf, das hier auf dem Strand liegt und langsam vor sich hin verwittert] Wenn das so weitergeht, wird das Wrack in ein paar Tagen überflutet sein. Wir müssen den Strand geräumt haben, bevor es dunkel wird. Sayid: Ich hoffe es wird reichen den Strand zu räumen. Jack: Wir hätten kein Problem, wenn alle bei den Höhlen wären. Sayid: Ich glaube niemand hat große Lust zu den Höhlen zu ziehen. Nachdem was mit der Schwangeren passiert ist ... von diesem "Ding" will ich gar nicht erst reden. Jack: [Nach einer nachdenklichen Pause] Sayid ... ich will, dass du mich zu dieser Französin bringst, Rousseau. Claire ist immer noch verschwunden. Und Rousseau meinte doch, dass ... dass noch andere auf der Insel sind. Sayid: Sie hat den Verstand verloren! Jack: Du hast sie selbst gehört. Sayid: Ich weiß nicht, was das war. Jack: Du hast gesagt, daß du - Sayid: [Unterbricht ihn heftig] Es war der Wind, Jack! Es war der Wind, der mich getäuscht hat. Jack: Okay und was ist mit den Papieren, die du mitgenommen hast? Diese Dokumente, Pläne – gibt es nicht irgendetwas, dass-- Sayid: Ich kenne mich mit Mathematik und Verschlüsselungen aus, aber diese Gleichungen sagen mir absolut nichts. Auf den Landkarten und Diagrammen stehen viele französische Anmerkungen. Wenn ich sie verstehen würde, könnte ich mir vielleicht was zusammenreimen, aber... Er wendet den Blick ab Jack: Was? Sayid: Vielleicht ist es sogar besser, wenn wir nicht alles wissen. Jack: Ach ja? Vielleicht sagst du IHM das mal. Er deutet zu Charlie hinüber, der allein etwas abseits am Strand sitzt und mit leerem Blick aufs Meer hinausstarrt. Sayid sieht nachdenklich zu ihm hinüber. Ringsum bemühen sie die anderen noch immer, ihr Hab und Gut vor dem heranrollenden Wasser in Sicherheit zu bringen. SCHNITT. Shannon sitzt im Sand, an ein Flugzeugwrackteil gelehnt, und sieht sich eine Zeitschrift an. Boone kommt herüber und schnappt sich eine Wasserflasche. Boone: Schön, dass du was Sinnvolles mit deiner Zeit anfängst. Shannon: Wo bist du gewesen? Boone: Was meinst du damit? Shannon: Seit vier Tagen verschwindest du mit Locke im Morgengrauen und ihr kommt erst bei Nacht zurück. Was macht ihr da draußen? [Boone antwortet nicht gleich. Shannon grinst] Habt ihr was miteinander? Boone sagt für einen Moment gar nichts, dann kniet er sich hin, um etwas aus seiner Tasche zu holen. Boone: Wir suchen nach Claire. Shannon: Ich dachte, es gibt keine Fährte mehr und keiner weiß wo man suchen soll. Boone: Na und, wenigstens mach ich etwas. Ist dir aufgefallen, wie die uns behandeln? Die nehmen uns nicht ernst! [Er steht auf] Wir sind Witzfiguren. Ich versuche nur meinen Teil beizutragen, und du bist ... eben nutzlos. Damit steht er wieder auf und geht weg. Shannon bleibt allein zurück, sichtlich betroffen. SCHNITT. Sonnenuntergang am Strand. Der Flugzeugrumpf wird von der Flut bereits erreicht. Es ist spät. Kate sitzt allein an einem kleinen Feuer und stochert mit einem Stock in den Flammen herum. Sie wirft einen Blick zur Seite. Dort geht Sawyer mit dem silbernen Koffer fest in der Hand an ihr vorbei. Kate starrt ihm hinterher. Starrt den Koffer an, der in Zeitlupe weiter und weiter weg verschwindet.