PropertyValue
rdfs:label
  • Gläserrücken mit Folgen
rdfs:comment
  • Wir waren jetzt schon seit 3 Tagen auf Klassenfahrt. Ich hatte ein spezielles Anliegen. Seit Monaten habe ich es geplant und habe alles Erforderliche mitgenommen: Das Glas, eine Dose mit Salz, eine Kerze und - natürlich, nicht zu vergessen alle Buchstaben von a bis z und Zahlen von 0 bis 9. Nun war der Abend gekommen, an dem ich meine Zimmergenossen in den Plan Gläserrücken zu "spielen" (ja, damals war es noch naiv von mir, die Geisterbeschwörung "Spielen zu nennen") einweihen wollte. Nach zwei Minuten riefen wir erneut. Nichts passierte. Das ging 10 Minuten so weiter.
dcterms:subject
abstract
  • Wir waren jetzt schon seit 3 Tagen auf Klassenfahrt. Ich hatte ein spezielles Anliegen. Seit Monaten habe ich es geplant und habe alles Erforderliche mitgenommen: Das Glas, eine Dose mit Salz, eine Kerze und - natürlich, nicht zu vergessen alle Buchstaben von a bis z und Zahlen von 0 bis 9. Nun war der Abend gekommen, an dem ich meine Zimmergenossen in den Plan Gläserrücken zu "spielen" (ja, damals war es noch naiv von mir, die Geisterbeschwörung "Spielen zu nennen") einweihen wollte. Beim Abendessen frage ich sie, ob sie mit mir mal Gläserrücken probieren möchten. Sie willigten ein und nach dem Essen begaben wir uns auf unsere Zimmer. Das Spiel konnte beginnen. Ich gab allen eine Einweisung, zu lange hatte ich dies geprobt um auch nichts zu vergessen. Gegen 9 Uhr starteten wir. Wir riefen zu fünft im Chor "Großer Geist wir rufen dich, wenn du da bist, gib uns ein Zeichen". Voller Angst und Neugier erwarteten wir, dass sich das Glas bewegt. Nichts passierte. Nach zwei Minuten riefen wir erneut. Nichts passierte. Das ging 10 Minuten so weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit bewegte sich das Glas. Ich konnte es kaum glauben, bis ein Freund "Okay, ich lass es." sagte. Er hatte sich also einen Spaß erlaubt Wieder riefen wir, wieder passierte nichts, als wir gerade Luft holten um das zehnte Mal zu rufen fing sich das wieder an Glas sich zu bewegen. Aber in so einem rasentem Tempo, dass ich mir wieder sicher war, dass sich einer meiner Freunde einen Spaß erlaubte. Die Wut in mir stieg. Aus lauter Zorn warf ich das Glas durch unser Zimmer, pustete die Kerze aus und ging in mein Bett. Ich schlief schwer ein, lange drehte ich mich im Bett hin und her. Es war immerhin Sommer, die Hitze machte das alles auch nicht leichter. Ich hatte einen eigenartigen Traum. Ich war in einem weißen, hellen Raum voller Kerzen. Plötzlich kam ein starker Wind auf, die Kerzen gingen aus und flogen durch die Gegend. Ein Schatten näherte sich und kurz bevor er nah genug war, um ihn zu sehen, wachte ich auf. Draußen wütete ein heftiger Sturm. Die Regentropfen prasselten ans Fenster, Äste flogen durch die Gegend und vor all dem Lärm, den das Gewitter verursachte merke ich nicht, dass der Feueralarm ausgelöst wurde. Meine Zimmergenossen waren nicht in ihren Betten, sie waren anscheinend schon geflüchtet und hatten mich im Stich gelassen. Wie lange der Alarm wohl schon lief? Ich wollte mich auch in Sicherheit bringen doch etwas hielt mich im Zimmer. Die Bilder aus meinem Traum wurden immer deutlicher, ich hatte nichts anderes mehr im Kopf. Die Flammen kamen langsam in greifbare Nähe und dann wurde alles vom einen auf den anderen Moment schwarz. Ich fühlte eine Leere in meinem Körper. Nichts bedrückte mich mehr. Ich fühlte nichts. Ich war nicht ängstlich, panisch oder glücklich. Ich fühlte nichts. Es war wie ineinem dunklen Raum zu schweben. Ich vernahm ein eigenartiges Sausen, wollte fragen wer da ist, aber kein einziges Wort kam aus meinem Mund. Mir war klar, dass ich in dieser Hölle gefangen war. Wie in einem Glas. Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Mittellang Kategorie:Ritual