PropertyValue
rdfs:label
  • Hätten sie ihm nur geglaubt...
rdfs:comment
  • Er war nur ein ganz normaler Junge. Das war es zumindest, was die Ärzte sagten. „Ihr Sohn befindet sich in einem psychotischen Schockzustand. Er verleugnet, was um ihn herum geschieht, er versteckt sich vor dem, was er nicht verstehen will.“ Seine Ärzte redeten nicht mit ihm. Nur mit seinen Eltern. Redeten, als würde er gar nicht existieren, als hätte er keine Bedeutung. Ein Nichts. Ein Niemand. Es machte ihn wütend, dass sie nicht mit ihm redeten. Aber vor allem machte es ihn wütend, dass sie ihm nicht glaubten. Nur weil sie sie nicht hören konnten, hieß das nicht, dass sie nicht da waren. SIE. SIE, die für ihn Dinge taten, die sonst kein Mensch tun würde. Und sie gehörten ganz ihm alleine.
dcterms:subject
dbkwik:de.creepypasta/property/wikiPageUsesTemplate
abstract
  • Er war nur ein ganz normaler Junge. Das war es zumindest, was die Ärzte sagten. „Ihr Sohn befindet sich in einem psychotischen Schockzustand. Er verleugnet, was um ihn herum geschieht, er versteckt sich vor dem, was er nicht verstehen will.“ Seine Ärzte redeten nicht mit ihm. Nur mit seinen Eltern. Redeten, als würde er gar nicht existieren, als hätte er keine Bedeutung. Ein Nichts. Ein Niemand. Es machte ihn wütend, dass sie nicht mit ihm redeten. Aber vor allem machte es ihn wütend, dass sie ihm nicht glaubten. Nur weil sie sie nicht hören konnten, hieß das nicht, dass sie nicht da waren. SIE. SIE, die für ihn Dinge taten, die sonst kein Mensch tun würde. Und sie gehörten ganz ihm alleine. Man sollte vielleicht etwas über seine Person sagen. Jeremy Hill war 9 Jahre alt, als er sie zum ersten Mal benutzte. Er hatte sie benutzt, und einem Jungen die Schultasche in Brand gesteckt. Er bekam keinen Ärger, denn er war immer der ruhige, kleine Junge, mit den großen eisblauen Augen gewesen. Sie beschuldigten seinen Zwilling, Henry. Er bekam Hausarrest, doch Jeremy konnte einfach weiter machen, wie bisher. Er saß oft stundenlang in seinem Zimmer und redete mit ihnen, nach diesem Vorfall. Sie erzählten ihm, was sie alles für ihn tun können. „Wir sind überall“, sagten sie. „Wir sind der kalte Luftzug, der langsam um deine Beine streicht, wenn du alleine auf deinem Sofa sitzt. Wir sind die Augen, die dich aus deinem Schrank beobachten, wenn du ihn nachts nicht ganz geschlossen hast. Wir sind das Rascheln in den Büschen, wenn du nachts das Gefühl hast, du würdest verfolgt. Und jetzt… Jetzt gehören wir dir und du kannst uns kontrollieren.“ Das war es, was sie vor drei Jahren zu ihm gesagt hatten. Henry hatte es ihm nicht geglaubt, als Jeremy es ihm erzählte. Henry hatte ihn ausgelacht und gesagt er sei verrückt. Es sei kein Wunder, dass in der Schule niemand mit ihm zu tun haben wolle. Jeremy war so wütend gewesen, er hatte IHNEN schreckliche Dinge befohlen. Am nächsten Tag war Henry tot. Sie hatten ihn für Jeremy getötet, und er fühlte sich gut. Er hatte sich noch nie so mächtig gefühlt. Hatte nie eine solche Kontrolle gehabt wie in diesem Moment. Und jetzt hatten sie ihn erneut verspottet. Sie glaubten ihm nicht. Niemand wollte ihm glauben. Er spürte, wie die Wut sich langsam in seinem Körper ausbreitete. Er würde es nicht akzeptieren, nicht akzeptiert zu werden. Niemand durfte ihn auslachen. Und während die Wut sich ausbreitete, veränderte er sich. Er wurde zu den Geräuschen, die man hört, wenn man alleine ist. Er wurde zu den Nebelschwaden, die im Wald alles verdunkelten. Er wurde zu dem Tier, das durch das Gehölz läuft, das man aber niemals sieht. Er wurde zu IHNEN. Zu den Stimmen. Sie wurden er, und er wurde sie. Und noch lange bevor einer der Ärzte in der Anstalt heimlich seine Zigarette anzünden konnte, hatte Jeremy… Hatten SIE den Gashahn aufgedreht. Die Anstalt explodierte, während er in die Nacht entschwand. Er entschwand, immer auf der Suche nach intoleranten Menschen, denen er nachts Angst machen konnte. Denn er hatte die Macht über die Angst. Er WAR die Angst. Und er zog los, um sich sein nächstes Opfer zu suchen. Um DICH zu suchen.