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  • Morgenland Festival Osnabrück
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  • Orient trifft Okzident Das Morgenland Festival Osnabrück entstand aus dem Wunsch, die reiche und weithin noch unbekannte Kulturlandschaft des Vorderen Orients einem westlichen Publikum vorzustellen. Es will ein differenzierteres Bild jener Region zeigen, die für die Kulturgeschichte Asiens, Europas und Nordafrikas von fundamentaler Bedeutung ist und durch eine für gewöhnlich eindimensionale Medienberichterstattung sehr vereinfacht und verzerrt dargestellt wird. Der politische Dialog zwischen den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und der westlichen Welt ist zu einem überlebenswichtigen Thema geworden. Kaum ein anderes Thema beherrscht in diesem Ausmaß die weltpolitische Bühne. Doch erst der unmittelbare Dialog auf zivilgesellschaftlicher Ebene, dessen Fundament der kulturelle Austausch
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  • Orient trifft Okzident Das Morgenland Festival Osnabrück entstand aus dem Wunsch, die reiche und weithin noch unbekannte Kulturlandschaft des Vorderen Orients einem westlichen Publikum vorzustellen. Es will ein differenzierteres Bild jener Region zeigen, die für die Kulturgeschichte Asiens, Europas und Nordafrikas von fundamentaler Bedeutung ist und durch eine für gewöhnlich eindimensionale Medienberichterstattung sehr vereinfacht und verzerrt dargestellt wird. Der politische Dialog zwischen den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens und der westlichen Welt ist zu einem überlebenswichtigen Thema geworden. Kaum ein anderes Thema beherrscht in diesem Ausmaß die weltpolitische Bühne. Doch erst der unmittelbare Dialog auf zivilgesellschaftlicher Ebene, dessen Fundament der kulturelle Austausch ist, lässt wirkliche gegenseitige Wertschätzung und Verbundenheit entstehen. Dieses Hauptanliegen des Festivals bedeutet in musikalischem Hinsicht: es kann nicht das Ziel sein, Musikstile unterschiedlicher Herkunft auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu bringen, sie miteinander zu mixen und in einer Melange von Crossover oder Fusion enden zu lassen. Hier geht es um einen musikalischen Dialog, in dem sich die Reichtümer der verschiedenen Kulturen entfalten, einander beflügeln und im besten Falle etwas Neues, Drittes, nie Dagewesenes hervorbringen. Für mich ist dies ein wichtiger Beitrag zur Avantgarde in der Musik des 21. Jahrhunderts. Dieses Jahr steht im Zeichen des musikalischen Dialogs mit der Türkei. Kooperationen mit der Izmir State Opera, Gastspiele in Izmir und beim Troja Festival in der Osnabrücker Partnerstadt Canakkale bilden Schwerpunkte des Programms. Erneut zu Gast sind das festivaleigene Morgenland Chamber Orchestra unter der Leitung des iranischen Dirigenten und Komponisten Nader Mashayekhi und der syrische Klarinettist Kinan Azmeh, diesmal mit seinem Ensemble Hewar. Spannende Neuentdeckungen sind in diesem Jahr der armenischen Duduk-Virtuose Jivan Gasparyan und die bulgarische Sängerin Yildiz Ibrahimova, die mit dem Izmir State Opera Orchestra das Abschlusskonzert gestalten wird. Ein weiterer Höhepunkt sind Aufführungen von Ahmed Adnan Sayguns Oratorium "Yunus Emre" mit dem Osnabrücker Jugendchor und dem Izmir State Opera Orchestra in Izmir, Osnabrück und Bremen. Der Musikschulaustausch zwischen der Musik- und Kunstschule und dem Barenboim-Said Conservatory Nazareth findet dieses Jahr bereits zum fünften Mal im Rahmen des Festival statt. „Unser Wissen über diesen Teil der Welt, in dem die westliche Musik ihre Wurzeln und die meisten unserer Musikinstrumente ihren Ursprung haben, ist gering, aber unsere Assoziationen reichen vom Märchen bis zum Albtraum“, sagt dazu der künstlerische Leiter des Morgenland Festivals Michael Dreyer, „ das Festival versucht, den Raum zwischen den beiden Polen zu füllen“. Das Festival hat nicht nur spektakuläre Projekte realisiert wie die Iran-Premiere der Bach’schen Johannes-Passion, die Deutschlandpremiere des Teheran Symphony Orchestra oder das erste Gastspiel eines westlichen Symphonieorchesters in der Islamischen Republik Iran, sondern es hat von Beginn an Wert darauf gelegt, das kulturelle Schaffen der Region in der ganzen Breite von traditioneller Musik bis hin zur Avantgarde zu präsentieren. In dieser Konzeption ist es wahrscheinlich einmalig. Wie kein anderes Projekt trägt das Morgenland Festival Osnabrück den Namen der Friedensstadt Osnabrück in die Welt. Dem Ziel der Friedenskultur verpflichtet, bietet das Festival ideale Plattform zur Begegnung verschiedenster Kulturen. Musikfreunde und Künstler aus aller Welt treffen in Osnabrück zusammen, um voneinander zu lernen und miteinander etwas Neues entstehen zu lassen. Begleitet wird das Morgenland Festival Osnabrück von langjährig gewachsenen Austauschprojekten zwischen der Musik- und Kunstschule Osnabrück und dem Barenboim-Said Conservatory Nazareth sowie dem Osnabrücker Sinfonieorchester und dem Tehran Philharmonic Orchestra.