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  • Sleepless Untold III: Millenniumskind
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  • Allmählich verstehe ich ihn. Mein anderes Ich. Die mörderische Seite in mir. Es kann so befreiend sein, dem Tier in sich nachzugeben. Den Druck der Seele auf gewaltsamer Ebene abzulassen. Noch besser ist es, dass man bekannt und gefürchtet ist. Dieses Land steht bereits in Flammen. In Flammen ihrer eigenen Angst. Sie fürchten uns. Mein Alter Ego und mich. Wir sind die Krankheit, die diese Welt befallen hat. Das Übel, dass über die Menschheit gekommen ist. Wir sind Sleepless..
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  • Allmählich verstehe ich ihn. Mein anderes Ich. Die mörderische Seite in mir. Es kann so befreiend sein, dem Tier in sich nachzugeben. Den Druck der Seele auf gewaltsamer Ebene abzulassen. Noch besser ist es, dass man bekannt und gefürchtet ist. Dieses Land steht bereits in Flammen. In Flammen ihrer eigenen Angst. Sie fürchten uns. Mein Alter Ego und mich. Wir sind die Krankheit, die diese Welt befallen hat. Das Übel, dass über die Menschheit gekommen ist. Wir sind Sleepless.. Mit selbstsicheren Schritten betrete ich das vor mir liegende Haus. Diese kühle Nacht eignet sich besonders gut für mein Vorhaben. Kalter, heftiger Regen prasselt auf die Straßen nieder. Das Haus ist angeblich verlassen. Meine Informationen besagen etwas anderes. Hier haust eine Gestalt, die für unsere Ziele mehr als nur nützlich sein wird. Geld regelt alles. Jeder auf dieser Welt hat seinen Preis. "Sei nicht zu selbstsicher. Es sind schon mächtigere dadurch gefallen.", tadelt mich mein Alter Ego, Raphael. Der eigentliche Sleepless. Seit uns dieser ominöse Proxy vertauscht hat, hat meine mörderische Seite die Position eines Mentors eingenommen. Ich nicke stumm. Geräusche würden mein Vorhaben womöglich vereiteln. Es ist stockfinster. Mit einem Klick, schalte ich meine Taschenlampe ein. Die Informantin sagte mir, dass mein Ziel blind sei. Dann wird es wohl keine Probleme wegen dem Licht geben. "Denk dran. Fällt ein Sinn des Menschen aus, schärfen sich die anderen.", spricht Raphael in meinem Kopf. Stimmt. Der dünne Lichtkegel der Taschenlampe verschafft mir zwar keine perfekte Sicht, aber immerhin besser als nichts. Jetzt hätte ich gerne die Augen meines anderen Ichs. Mit denen er im Dunkeln sehen kann, wie eine Katze. Ich befinde mich in einen heruntergekommenen, dünnen Flur, dessen Ende nicht absehbar ist. Das Haus war einmal ein Jugendwohnheim. Dritte Tür links. Nach einer Falltür am Boden suchen. Meine Schritte werden vorsichtiger und schleichen über den dreckigen Holzboden. Die unbarmherzige Zeit hat diesem Ort nicht gerade gut getan. Der Strahl meiner Taschenlampe streift die Wände, deren ehemalige Farbe abzublättern scheint. Trostloser Ort. Nach ein paar Schritten bin ich an der dritten Tür links angekommen. Eine schäbig wirkende Holztür, deren silberne Klinke lose am Schloss hängt. Sachte lege ich meine Hände an das, was einmal eine solide Tür war. Sie lässt sich ohne Mühe öffnen. Meine Schritte werden, wenn überhaupt möglich, noch sachter. Eine Falltür. Wo zum Teufel ist diese Falltür? Langsam lasse ich den Strahl meiner Taschenlampe über den staubigen Boden gleiten. Da ist nichts! "Sieh richtig hin. Eine Unebenheit am Boden. Eine Stelle, die sich vom restlichen Holz abhebt.", sagt Raphael ungeduldig. Ich seufze, als ich auf jedes noch so winzige Detail zu achten beginne. Tatsache! Kurz vor der rechten Wand ist eine Unebenheit im Boden zu sehen. Vorsichtigen Schrittes begebe ich mich dort hin. Ich gehe auf die Knie und beginne die Stelle mit einer Hand zu betasten, während ich in der Anderen die grelle Taschenlampe halte. Ein Spalt. Gerade einmal so breit, dass ich meine gestreckte Hand durchquetschen kann. Mein Herz macht einen Sprung. Gleich sind wir bei dem, der uns zu diesem Proxy bringen kann. Gut, dass man sich auf Vergo und seine Kontakte verlassen kann. Als Belohnung dafür, dass ich ihm bei einem "kleinen Lieferproblem" ausgeholfen habe, hat er mir die Informantin beschafft. "Bleib bei der Sache, Lars!", unterbricht mein anderes Ich meine Gedanken. "Ist ja gut.", flüstere ich genervt und kann nun greifen. Mit einem Ruck, öffne ich die Falltür. Überraschend leise. Eine klobige Holzleiter kommt zum Vorschein. Ich lächele kurz, bevor ich so vorsichtig wie möglich diese Leiter hinuntersteige. Ich klettere nicht lange. Die Luft wird staubiger. Krampfhaft versuche ich nicht zu husten. Gut, dass ich keine Stauballergie habe.. Ich stehe in einem überraschend großen Raum. Leise kann ich ruhiges Atmen aus einer Ecke hören. Meine Taschenlampe schwenkt in die Richtung des Geräusches. Dort, auf einer Matratze, liegt ein alter, schlafender Mann. Mit sanften Schritten bewege ich mich auf jenen zu. Seine Haut sieht seltsam eingefallen aus. Die Haare sind ihm ausgegangen und die Lumpen, die man kaum mehr als "Klamotten" bezeichnen kann, haben sicherlich auch schon bessere Tage gesehen. "Wecke ihn!", fordert Raphael begierig. Er will unbedingt wieder tauschen. Kann ich ihm nicht verübeln. Ich bin auch lieber wieder in seinem Kopf. Ich hole mit meinem Fuß aus, um den Kerl mit einem Tritt unsanft zu wecken. "Das wird nicht nötig sein, Lars.", beginnt der alte Mann mit zittriger Stimme zu sprechen. Ich erschrecke so stark, dass ich fast mein Gleichgewicht verliere. Der Alte setzt sich auf. "Woher-" "Weiß ich, wie du heißt? Ganz einfach.", unterbricht mich der Kerl und setzt sich mühselig auf. "Der, auf den ihr es abgesehen habt, hat es mir eben gerade gesagt.", beendet er seinen Satz. Strahle ihm mit der Taschenlampe direkt ins Gesicht. Seine Augen zeigen ein milchiges weiß. Er ist tatsächlich blind. "Dann kann er sicherlich auch sagen, wo wir ihn finden. Prügel es zur Not aus ihm heraus!", sagt Raphael kalt. Ich nicke stumm. "Auch das wird nicht nötig sein, Sleepless. Er ist hier.", antwortet der Alte auf Raphaels Stimme, die eigentlich nur ich hören sollte. Was zum Teufel ist er!? Ich hebe meine Augenbraue. "Ach ja? Und wo genau bedeutet für dich..."Hier"?", gebe ich kühl zurück. "Direkt hinter euch.", erwidert eine glatte, ölige Stimme hinter mir. Ich wirbel erschrocken um. Währenddessen erstrahlt das Zimmer in einem so hellen Licht, dass meine ans dunkel gewöhnten Augen augenblicklich zu schmerzen beginnen. Ein schmerzhaftes Keuchen entweicht mir. Einige Momente brauchen meine Augen, um sich an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Als ich wieder klar schauen kann, erkenne ich eine seltsame Gestalt, die entspannt an einer Wand lehnt. Der Raum hat sich verändert. Es ist nicht mehr der staubige Raum. Eher ein vollkommen weißer, steriler Raum, dessen Boden, Wände und Decke aus Kacheln besteht. Wie zum Teufel... "Verschwende keine Gedanken mit unnützen Fragen. Konzentriere dich aufs Wesentliche,Lusche!", brüllt Raphael in meinem Kopf wütend. Was würde ich nur ohne den Mistkerl tun. Neugierig mustere ich die mysteriöse Gestalt. Sein hellhäutiges Gesicht ist von einer diagonal verlaufenden Kreuznarbe verunstaltet. Schwarze, lange Haare, die ihm teilweise ins Gesicht fallen. Er ist nicht älter als die anderen Proxys, gegen die mein anderes ich gekämpft hat. Er trägt eine grüne Robe, auf der ein violettes Auge abgebildet ist. Das eklige daran ist, dass sich die Iris samt Pupille hin und her zu bewegen scheint. Seine weißen Augen fixieren mich und sein Mund formt ein breites Grinsen. "Mein Name ist Millennium.", stellt sich der jugendlich aussehende Proxy vor. Das ist also mein Ziel. Der Kerl, der Raphael und mich vertauscht hat. Millennium nickt lächelnd und als ich nur kurz blinzele, ist er verschwunden. "Weißt du, Sleepless.", beginnt er direkt hinter mir stehend. Seine glatte, kalte Stimme jagt mir eine Gänsehaut über den Körper. "Wenn es nach meinem Meister geht, wärst du jetzt bereits tot. Doch wo liegt der Spaß daran? Ich mach dir ein Angebot.", beendet er den Satz amüsiert. Ich wirbel um und schaue in seine arrogante Fresse. Blitzschnell packe ich seinen Hals. Körperkontakt. Gleich kann er nichts mehr tun! Ich grinse breit. "Wir sind nicht interessiert!", brülle ich ihn an. Mein Herz setzt für einen Moment aus. "Tz Tz Tz. Lass mich doch erst einmal reden. Also. Ich tausche euch wieder und ihr müsst nichts weiter tun, als die Informantin, die euch auf mich angesetzt hat, töten.", spricht Millennium so normal, als sei nichts. Ich stutze und als ich wieder blinzel, ist er verschwunden. Wie zum Teufel!? Ich hatte ihn doch. "Hinter dir..", sagt Raphael und ohne einen Gedanken zu verschwenden hole ich aus und drehe mich dabei um. Er steht wirklich hinter mir und wird direkt von meinem Schlag getroffen. Ich spüre den Widerstand seiner Gesichtshaut, als der Kerl wieder verschwunden ist. "Verdammter...", flüstere ich genervt. "Ok passt auf. Als Zeichen meines guten Willens..", sagt Millennium gespielt theatralisch und erscheint wie aus dem Nichts vor mir. Seine Augen stechen in die Meinen und fast sofort beginnt meine Umgebung zu verschwimmen. Mein Kopf beginnt so heftig zu schmerzen, dass ich das Gefühl habe, wahnsinnig zu werden, danach umgibt mich Dunkelheit... Kategorie:Kreaturen Kategorie:Geisteskrankheit Kategorie:Konversationen Kategorie:Mord Kategorie:Slenderman Kategorie:Mittellang