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  • Wenn du nicht aufpasst
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  • Mit einem leichten Zucken kam ich aus meinem Alptraum in die Wirklichkeit zurück. Zunächst war alles um mich herum dunkel und ruhig. Das einzige, was die Stille durchbrach war das leise Ticken meiner Wanduhr und das zarte Rascheln der Vorhänge im Wind. Allmählich konnte ich feine Umrisse erkennen, denn die zwei Fenster im Raum waren immer offen und Schalosien besaßen sie nicht. Ein leichter Geruch nach Regen lag in der Luft, doch ich konnte kein mir schon allzu bekanntes prasseln von Wasser auf Asphalt hören. Meine Aufmerksamkeit lenkte sich auf die Holztür am anderen Ende des Zimmers, denn die Klinke wurde nach unten gedrückt. Wie gelähmt blieb ich liegen während mir tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf schossen. Wer kann das sein? Habe ich überhaupt Schritte von draußen gehört? W
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  • Mit einem leichten Zucken kam ich aus meinem Alptraum in die Wirklichkeit zurück. Zunächst war alles um mich herum dunkel und ruhig. Das einzige, was die Stille durchbrach war das leise Ticken meiner Wanduhr und das zarte Rascheln der Vorhänge im Wind. Allmählich konnte ich feine Umrisse erkennen, denn die zwei Fenster im Raum waren immer offen und Schalosien besaßen sie nicht. Ein leichter Geruch nach Regen lag in der Luft, doch ich konnte kein mir schon allzu bekanntes prasseln von Wasser auf Asphalt hören. Meine Aufmerksamkeit lenkte sich auf die Holztür am anderen Ende des Zimmers, denn die Klinke wurde nach unten gedrückt. Wie gelähmt blieb ich liegen während mir tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf schossen. Wer kann das sein? Habe ich überhaupt Schritte von draußen gehört? Wer sollte mitten in der Nacht einfach in mein Zimmer spaziert kommen? Mein Herz fing an wie wild zu rasen und ich spürte wie meine Hände immer kälter wurden wärend die aufschwingende Tür immer mehr die Sicht auf den Gang dahinter freigab. Das Licht im Flur war an, doch ich konnte trotzdem nur die weiße raufasertapete an der Wand sehen, denn Niemand stand in der Türschwelle. Ich spürte wie mir die Galle im Hals aufstieg während ich betete, dass wer auch immer da draußen stand weggehen würde und wie auf Befehl fing die Tür an sich langsam wieder zu schließen. Das ist doch ein Traum! Das kann nur ein Traum sein! Der Türgriff sank ein zweites Mal und ich vernahm ein leises klacken als der Bolzen ins Schloss fiel. Ich versuchte mich von den Geschehenissen der letzten Minuten abzulecken indem ich einfach auf meinen schwarzen Schiebetürenschrank starrte - ohne Gedanken. Ich erzählte meinen Eltern und meinem Bruder am Nächsten morgen den Vorfall der letzten Nacht, doch sie versicherten mir alle, dass sie weder mein Zimmer in der Nacht betreten, noch die Tür geöffnet hatten. Allmählich vermischte sich die Realität mit dem Traum und mir wurde bewusst, dass ich mich diesmal nicht von alleine aufweckte, denn ich spürte, wie jemand meine Bettdecke an meinem Rücken nach oben zog. Augenblicklich fing ich an panisch und unkontrolliert zu zittern. Ich fühlte, wie mir kalte Schweißtropfen die Stirn hinunterliefen, dennoch öffnete ich nicht die Augen, denn ich hatte viel zu große Angst, Irgendjemandem ins tief ins Gesicht zu sehen sobald ich sie öffnete. Die Decke wurde losgelassen und augenblicklich hörte mein Körper auf zu zittern, jedoch entspannte ich mich kein bisschen, denn wer auch immer an meiner Decke gezogen hatte musste sich noch im Raum befinden. Verzweifelt lenkte ich mich ab indem ich mich auf das Ticken der Uhr konzentrierte. Tick tack tick tack tick tack ... . Der Rhytmus der Uhr beruhigte mich und ich wagte es nach einiger Zeit mich im Bett umzudrehen, um zu sehen wer sich in meinem Zimmer befand, doch da bemerkte ich einen Umriss am Fenster, eine Gestalt, die mich durch die Scheibe beobachtete. Ich versuchte meine Angst zu ignorieren während ich mir die Decke über das Gesicht zog. So lag ich die restliche Nacht da ohne mich zu bewegen, langsam nächerte sich der Morgen, doch ich wagte es immer noch nicht mich zu bewegen geschweige denn unter der Decke hervorzuschauen. Mein Schlafanzug war schweißgebadet und Klebte an meiner Haut, genauso wie meine Haare, auserdem schienen meine Gelenke wie eingefroren da ich mich die halbe Nacht nicht bewegt hatte. Das Licht der Morgendämmerung schien durch den Stoff meiner Bettdecke, das war das einzige, was mir in diesem Moment Trost spendete und schließlich konnte ich nachdem ich mich einige Minuten gesammelt hatte die Decke von meinem Gesicht ziehen doch mein Zimmer war Menschenleer. Ich lag wie jede Nacht wach, aber nicht weil ich einfach an Schlaflosigkeit litt. Nein. Ich war wach weil ich wusste dass es mich durch das Fenster beobachtete, denn das tat er bereits jeden Abend. Am Anfang war er nur alle zwei Wochen da, dann jede Woche und schließlich jede Nacht. Doch dann explodierte ich schließlich, aprupt setzte ich mich auf, nahm all meinen Mut zusammen und rief mit brüchiger Stimme:"Jede Nacht stehst du am Fenster und beobachtest mich! Wieso? WIESO?" Stille. Scharf zog ich den Atem ein und wartete auf eine Antwort,doch das einzige das die Ruhe brach war das Ticken der Uhr. Tick tack tick tack tick ...tack ...tick ... - ...tack ... - ... - ... - ... . Die Uhr verstummte schließlich und meine Hände fingen schon wieder an unkontrolliert zu zittern. Meine Augen blicken panisch hin und her doch alles was ich im Zimmer erkennen konnte waren die schemenhafte Umrisse meiner Möbel. Plötzlich kam aus dem Nichts eine merkwürdige verzerrte Stimme, die eher tierisch als menschlich klang:"Ich beobachte dich, und wenn du einmal nicht aufpasst, nehme ich dich dahin mit, wo alle hinkommen die nicht aufpassen." Mir wurde plötzlich eiskalt und mein ganzer Körper war wie gelähmt. So saß ich die ganze Nacht einfach nur da, denn wenn ich einschlafe - da bin ich mir sicher - wird es kommen.Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Tagebuch Kategorie:Geister