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  • Zeichnung vom Tod
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  • Ein Oberkörper, der die langen Gliedmaßen auf Brust und Bauch hatte, keinen Kopf besaß und sich vorwärts bewegte, indem Hände und Füße den Boden berührten. Der Mensch mit dünnem Körper, dessen Kopf keine Haare oder Ohren, dessen Gesicht weder Augen noch Nase besaß. Sein Mund war breit aufgerissen, die lange Zunge blutgetränkt, die Zähne kurz und spitz. Was ich auch zeichnete, wurde lebendig. Die Monster töten alles und beschützen mich. Sie entstanden aus meinen Gefühlen, aus der kaputten Seele, aus dem Hass, der in mir brodelt. Ich musste einfach zeichnen, sonst wäre ich womöglich verloren gewesen. Ich bekam plötzlich alles, was ich wollte. Schmerzerfüllte Gesichter ließen mein Herz höher schlagen, ängstliche Schreie zauberten mir ein Lächeln auf das Gesicht, ich verliebte mich in Augen vo
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abstract
  • Ein Oberkörper, der die langen Gliedmaßen auf Brust und Bauch hatte, keinen Kopf besaß und sich vorwärts bewegte, indem Hände und Füße den Boden berührten. Der Mensch mit dünnem Körper, dessen Kopf keine Haare oder Ohren, dessen Gesicht weder Augen noch Nase besaß. Sein Mund war breit aufgerissen, die lange Zunge blutgetränkt, die Zähne kurz und spitz. Was ich auch zeichnete, wurde lebendig. Die Monster töten alles und beschützen mich. Sie entstanden aus meinen Gefühlen, aus der kaputten Seele, aus dem Hass, der in mir brodelt. Ich musste einfach zeichnen, sonst wäre ich womöglich verloren gewesen. Ich bekam plötzlich alles, was ich wollte. Schmerzerfüllte Gesichter ließen mein Herz höher schlagen, ängstliche Schreie zauberten mir ein Lächeln auf das Gesicht, ich verliebte mich in Augen voll Tränen und schlief selig ein, nachdem ein weiterer Täter starb, der für meinen Wahnsinn verantwortlich war. Meine Gabe war tödlich, meine Waffen waren Papier und Bleistift, die Kunst wurde zur Todesfalle. thumb|138px|Die Hauptfigur, Yara Eine hundeähnliche Zeichnung, welche zum Leben auferstanden war, ernährte sich von einem Opfer. Es waren die Reste der Person gewesen, ich hatte sie in einen großen, unbenutzen Schrank versteckt, habe vorher Zeitungen auf den Boden gelegt und würde Kleidung und Knochen schon irgendwie entsorgen. In meiner Fantasie verloren arbeitete ich an einem neuen Kunstwerk. Ein dicker Wurm, von dem man bloß sämtliche Venen und Muskeln sah, er besaß keine Haut, nur einen großen, schmalen Mund mit langen Zähnen. Mit krummen Rücken kritzelte ich die letzten Striche und fügte noch Schattierungen hinzu. Meine Hand schmerzte bereits und war mit Blei beschmutzt. Ohne weiteren Gedanken verließ ich die Wohnung und nahm einen Rucksack mit Block und Stift mit. Ich wurde von einer Freundin namens Tessa eingeladen, die Eltern sind mal weg gewesen und so waren wir allein und ich konnte bei ihr sogar übernachten. Bei ihr angekommen, begrüßte sie mich mit schriller Stimme und küsste mich auf beiden Wangen. Ich konnte das Weib nie leiden, doch habe mich mehr oder weniger mit ihr angefreundet, in der Hoffnung, zu ihr zu kommen und sie dort töten zu lassen. Hibbelig sprang Tessa in ihr Zimmer, in dem ich mich umsah. Sie hatte ein großes Doppelbett mit pinker Bettwäsche, Poster und Bilder von Freunden schmückten ihre Wände und ein Tisch war voller Make-up und Parfüm. Vor dem Fernseher lagen DVDs, eine Schüssel mit Popcorn und saure Gummischlangen. Ich habe meinen Rucksack abgelegt, den Zeichenblock mit Stift auf den Schreibtisch im Zimmer hingelegt und die Schuhe ausgezogen. Es wurde langsam dunkel und sofort machte das Nervenweib ihre Gardinen zu, nahm meine Hand und zog mich zu Boden vor dem Fernseher. Sie roch nach Vanille, hatte sich geschminkt und trug ein Oberteil mit weitem Ausschnitt. Eine Weile schauten wir einen Horrorfilm, bei Schockmomenten wurde mein rechter Arm oder meine Hand festgehalten. Genervt verdrehte ich die Augen und schaute ungeduldig zu meinen Zeichenblock rüber. Nach dem 2. Film machte Tessa ängstlich den Fernseher aus und beschloss, sich umzuziehen. Ich schnappte mir aus dem Rucksack meine lange, weite Jogginghose, die bis zur Hälfte meiner Waden ging, und ein einfaches T-shirt. Während Tessa sich im eigenen Zimmer ausgezogen hatte, verkroch ich mich ins Badezimmer und machte ein komisches Gesicht, als ich wieder kam. Das Licht wurde bereits ausgeschaltet, nur eine kleine Tischlampe leuchtete noch. Tessa lag in kurzer Stoffhose und engem, bauchfreien Top und schaute mich lächeld an. Sie lag auf der rechten Seite des Doppelbettes und schien den linken Platz frei zu halten. Mit klopfenden Herzen griff ich hektisch zum Zeichenblock und schlug die Seite mit meiner neuesten Zeichnung auf. Vorsichtig packte ich den Block auf den Boden, kniete mich nieder und legte eine Hand auf das Blatt. Verwundert stand Tessa auf und kam zu mir, schreckte aber zurück, als ein wurmartiges Monster erschien. Sie kreischte laut und augenblicklich biss sich das Monster in ihren Oberkörper und fraß sich durch ihren Bauch. Mein Körper zitterte leicht, ich war froh, ein weiteres Mal meine Kunst lebend zu sehen. thumb|Das Monster, das Tessa tötete •Angst vor dem Feuer ist die Angst vor der absoluten Hingabe. (Diskussion) 19:32, 14. Mär. 2014 (UTC)Alt Gr + Kategorie:Kurz Kategorie:Kreaturen Kategorie:Mord Kategorie:Geisteskrankheit