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  • Kneipenbesuch mit Folgen
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  • Wenn ich aus meiner Kneipe gehe, nehme ich immer eine Abkürzung über eine große Wiese an einem kleinen Wald entlang, vorbei an der Leichenhalle unseres Ortes, zwar etwas am Ortsrand bei dem Friedhof, aber nicht wirklich weit von daheim. Ich gehe also leicht angetrunken und gedankenverloren aus meiner Kneipe nach Hause, es musste so etwa halb 4 sein, Samstagmorgens, gab der Wirt später bei der Polizei an, ein Stück weit gehe ich immer mit einem Kumpel, der verabschiedet sich aber immer an einer Biegung, während ich durch die Wiese wandere. Von dort aus würde ich in 15 vielleicht 20 min zuhause sein. Doch was dann in dieser Nacht passierte, ist mir bis heute ein Rätsel.
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  • Wenn ich aus meiner Kneipe gehe, nehme ich immer eine Abkürzung über eine große Wiese an einem kleinen Wald entlang, vorbei an der Leichenhalle unseres Ortes, zwar etwas am Ortsrand bei dem Friedhof, aber nicht wirklich weit von daheim. Ich gehe also leicht angetrunken und gedankenverloren aus meiner Kneipe nach Hause, es musste so etwa halb 4 sein, Samstagmorgens, gab der Wirt später bei der Polizei an, ein Stück weit gehe ich immer mit einem Kumpel, der verabschiedet sich aber immer an einer Biegung, während ich durch die Wiese wandere. Von dort aus würde ich in 15 vielleicht 20 min zuhause sein. Doch was dann in dieser Nacht passierte, ist mir bis heute ein Rätsel. Vor einem halben Jahr hab ich eine eigene Mietwohnung bekommen, meine Erste, gehe den Eltern etwas aus dem Weg, man sieht sich dann halt nicht jeden Tag, meine Freundin hat es nur zwei Wochen mit mir dort ausgehalten und brauchte für einige Wochen Abstand. Also wollte ich mich wieder mit meinen Freunden ein wenig in unserer alten Stammkneipe im Nachbardorf auslassen, naja eigentlich wie immer. Von meinem Kumpel an der Biegung verabschiedet ging ich nun allein weiter. Nach etwa 10 Minuten konnte ich schon die Lichter der Leichenhalle erkennen, die der Totengräber oft anschaltet, wenn er früh draussen ist und es viel zu tun gibt. Ich kenne ihn eigentlich ganz gut, denn ich treffe ihn oft nach meinen Kneipenbesuchen, ein bisschen kauzig, seine Frau vor einigen Jahren verstorben. Unter der Leichenhalle ist ein großer Gewölbekeller, welcher sich fast 200 m vom Friedhof weg unter der Erde entlangzieht, in Richtung des Wäldchens, an dem ich also nun entlang kam. In diesem Keller sind viele Nischen, manche werden als Lager für Werkzeuge des Totengräbers genutzt, in anderen steht Gerümpel, einige sind verfallen nichts Besonderes eben. Aber was auch jeder weiß, dass der Totengräber sich dort unten gerne mal ein gutes Tröpfchen genehmigt. In seiner "Klabauternische" mit einem kleinen Tisch, spärrlicher Elektrobeleuchtung, etwas feucht. Jedenfalls ging ich also öfters diesen Weg und stattete dem Totengräber auch öfters in seinem Keller einen Besuch ab, um noch einen Schluck von dem Guten Tröpfchen als "Proviant" für den restlichen Weg zu erhaschen. Das sollte auch heute so sein. Ich ging also die beleuchteten Stufen herunter, die schwere Stahltür war nur angelehnt. Meistens sorgte das quietschen schon dafür, dass Martin, so hiess der Totengräber, aus seiner Klabauternische hervorkroch. Manchmal war er aber auch weiter hinten in den Gewölben, dann musste man Ihn rufen. Der erste Weg führte mich ca. 50 m tief in den Gewölbekeller, in die Klabauternische, aber Martin war nicht da. Ich setzte mich auch die mäßig moderige Kautsch und rief kurz nach ihm, aber er gab keine Antwort. Vielleicht war er draußen auf dem Gräberfeld und würde gleich kommen. Ich schloss kurz die Augen, ein kleines Nickerchen, und wenn er nicht kommen würde, gings dann ohne ein gutes Tröpfchen ab nach Hause, es wollte schließlich draußen bald hell werden und ich werde nicht so gerne gesehen nach so einer Partynacht, wegen der Dorfgespräche eben. Als ich nach meinem Nickerchen wieder aufwachte, meine innere Uhr sagte, es waren 10 min, war es Zappendüster im Gewölbe. Ich konnte meine Hand vor Augen nicht mehr sehen. Verzweifelt zog ich mein Handy aus der Tasche und versuchte, das Gewölbe zu erleuchten, allerdings war das Handy komplett leer, dabei hatte ich es doch erst Freitag Nachmittag nach der Arbeit vor dem Kneipenbesuch frisch aufgeladen. Was sollte ich nun tun? Ich verspürte auch keine Müdigkeit, sodass ich mich hätte wieder hingelegt und einfach die Situation ausgeharrt. Ich konnte mich vortasten, bis zu großen Stahltür, das war die Lösung, doch ganz ohne Licht? Ich kam ja kaum aus der Nische raus. Ich lehnte mich also zurück und versuchte die Situation zu überdenken... War das eine Stimme, weiter hinten im Gewölbe? - "Martin?!", rief ich mit trockenem Mund. Warum war mein Mund nur so trocken? "Martin? Bist du hier? Ich bin es, Jonas!" Keine Antwort. Nach einiger Zeit vernahm ich ein Husten und wieder rief ich nach Martin und wieder erhielt ich keine Antwort. So langsam kam mir die Angst und ich bereute mein unüberlegtes Handeln. Was ist, wenn Martin heute garnicht käm, was ist, wenn er Urlaub hätte? Würde mich jemand hier suchen? Bestimmt! Was in den nächsten Stunden oder Tagen geschehen sollte, lässt sich im Nachhinein nur vermuten, jedenfalls vernahm ich ein ganz lautes, dumpfes Geräusch, als würde jemand gegen Stahl klopfen, Stahl knackt, ich höre sie... STIMMEN!.... -"Jonas Meier?" -"Jonas bist du hier unten?" -"Herr Meier sind Sie hier unten?" "-ist hier unten Jemand?" Ich höre Stimmen, aber ich selbst kann nicht sprechen, zu schwach..... LICHT! Zwei Gestallten kommen auf mich zu... Das erste, woran ich mich wieder erinnern kann, war meine Freundin. Sie ist Krankenschwester und hatte wohl an diesem Mittwoch Dienst. Sie stand fragend und entsetzt zugleich an meinem Bett. Auch ein Mann von der Polizei saß blass auf einem Stuhl gegenüber meines Bettes im Krankenhaus. "Hallo Herr Meier!", sagte er freundlich und zurückhaltend. "Wissen Sie, was passiert ist?" fragt er weiter. Ich schilderte Ihm meine Erinnerung. "Sie wurden am Montag von Ihren Eltern als vermisst gemeldet, nachdem Sie zunächst nicht auf der Arbeit erschienen sind und am Sonntag auch von Ihrem gewohntem Umfeld nicht erreicht werden konnten. Sie haben rund 4 Tage in den Gewölbekellern ausgeharrt! Am Ende haben wir Sie völlig Nackt und mit zahlreichen Schnittverletzungen, unterkühlt und dehydriert aus den Kellern befreit. Und das nur, weil zwei Kinder komische Geräusche aus den Kellern gehört haben! Was haben sie denn da gesucht?", fragte der Polizist "Ich wollte dem Martin Hermann noch einen Besuch abstatten, dem örtlichen Totengräber", antwortete ich. "Aber Herr Meier, der Herr Hermann der Totengräber ist doch schon seit einem halbem Jahr tot. Wir mussten das schwere Schloss der Stahltür mit einem Trennschneider der örtlichen Feuerwehr öffen, weil der Schlüssel zu den Gewölben schon vor einiger Zeit verloren gegangen ist.....Was zur Hölle ist da unten passiert?" Kategorie:Geister Kategorie:Kreaturen Kategorie:Mittellang Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Tod